Gesunder Verstand und Verantwortung
Sicherheit und die E-Scooter
Der E-Scooter ist ein erstaunliches Verkehrsmittel, das viel mehr bedeutet, als nur einen Transport vom Punkt A zum Punkt B.
Es ist Freude auf zwei Rädern, strahlendes Lächeln, Lebensstil, vernünftiger Transport in vollgefüllten Städten und eine umweltfreundliche Entlastung unseres Planeten.
Wir alle erfreuen uns tagtäglich von seinen Möglichkeiten, praktischen Eigenschaften; insbesondere jedoch von seiner Laufruhe und Geschwindigkeit. Halten wir jedoch für eine kurze Zeit inne und sprechen wir über die Sicherheit einer Fahrt mit dem E-Scooter. Sagen wir uns, was die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein für die Fahrt durch unsere Stadt oder außerhalb dieser sagen.
Die Sicherheit der Fahrt mit einem E-Scooter wird von drei hauptsächlichen Aspekten beeinflusst:
- Fahrer
- Scooter
- Umgebung und ihre Bedingungen
Es hat keinen Zweck, die Zeit mit der Anschuldigung anderer Menschen, Fußgänger, Radfahrer oder Kraftfahrer zu vergeuden. Klagen über den Zustand unserer Straßen und Fußwege, das Wetter oder die Autofahrer wird ebenso keinen besonderen Beitrag zu unserer Sicherheit bringen. Sie haben zwar einen enormen Einfluss auf unsere Sicherheit; wir können sie jedoch nicht ändern. Was wir jedoch ändern können, ist unser Verhalten. Wir können zwar nicht alle drei Aspekte unserer Sicherheit beeinflussen, können jedoch wenigstens auf zwei von ihnen Einfluss nehmen. Und das ist mehr als genug. Zu Problemen kommt es nämlich dann, wenn wir uns als Fahrer an die Umgebungsbedingungen und die Situation nicht anpassen.
Wenn jemand zum Beispiel mit 30 km/h auf kleinen, harten Rädern eines schwach gefederten Scooters auf einer feuchten Oberfläche wie am Bild rast, fordert Probleme auch ohne jeglichen weiteren Eingriff der Umgebung auf.
Was werden Sie erfahren?
Wie wird ein E-.Scooter sicher gefahren?
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Aktive Sicherheit
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Passive Sicherheit
- Inhalt
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- Fahrtechnik
- Lenkstange und Lenkgriffe
- Beschleunigung
- Bremsung
- Kurven
- Schwierigeres Gelände und Bedingungen
Der E-Scooter ist ganz anders
Fahrtechnik
“Es ist doch nur ein Scooter… Von was für einer Fahrtechnik sprechen wir hier überhaupt? Ich steige auf und fahre los!” - Tja, so einfach ist es nun nicht. Scooter erreichen heutzutage problemlos Geschwindigkeiten, die in der Stadt aus guten Gründen nicht mal für Autos und Motorräder erlaubt sind. Ein E-Scooter ist ein ganz anderer Fahrzeugtyp und verhält sich ganz anders als jegliches anderes Fahrzeug auf unseren Straßen und Fußwegen.
Ein E-Scooter hat mit einem Fahrrad nichts Gemeinsames! Wenn Sie ein guter Radfahrer sind, sagt dies gar nichts über Ihre Fähigkeiten als Fahrer eines Scooters aus. Der Scooter hat keine großen Räder, die Sie mit ihrem Gyroskop- Effekt stabilisieren würden. Wenn Sie Ihre Hände von den Lenkgriffen am Fahrrad runternehmen, wird das Fahrrad dank den großen Rädern und ihrem Gyroskop- Effekt weiter geradeaus fahren. Wenn Sie dasselbe bei einem Scooter versuchen, werden Sie sehr schnell feststellen, dass dieser über eine solche Stabilität in der Fahrtrichtung im Weiten nicht verfügt. Auch die Fahrt mit nur einer Hand am Lenkgriff stellt bei einem Scooter ein gefährliches Experiment dar. Ihr Gewicht ist ganz anders verteilt und die Räder stehen näher beinander; deswegen wird sich ein Scooter nie so verhalten, wie Sie es vom Fahrrad kennen. Dazu noch stehen Sie darauf, sodass Ihr Gewicht ganz anders verteilt ist und immer gänzlich auf den Beinen liegt. Bei der Fahr mit einem Fahrrad befinden sich Ihr Schwerpunkt und der Schwerpunkt des Fahrrads ziemlich nah beinander, was für die Stabilität behilflich ist. Bei einem Scooter ist es genau umgekehrt. Ihr Schwerpunkt und der Schwerpunkt des Scooters sind voneinander entfernt; deswegen werden sich der Scooter und ihr Körper in Grenzsituationen unterschiedlich verhalten.
Lenkstange und Lenkgriffe
Die Fahrt auf dem E-Scooter erfordert eine aktive Arbeit mit dem gesamten Körper und ein stetiges Verschieben des Schwerpunktes. Der Scooter lässt sich auch durch die Körperlage steuern – genauso wie ein Motorrad oder ein Roller. Es ist sehr wichtig, wie Sie auf dem Scooter stehen und wie Sie den Schwerpunkt von vorne nach hinten verlagern und umgekehrt – insbesondere beim Beschleunigen und beim Bremsen. Das ganze Fahrergewicht muss immer nur auf seinen Beinen beruhen – ähnlich wie bei einem Skateboard oder einem Snowboard.
Die Lenkgriffe und die Lenkstange dienen genau dazu, was sie bedeuten.Zum Lenken. Deswegen sind sie nicht konstruiert und somit auch nicht dazu bestimmt, das Gewicht des Fahrers bei einer rasanten Beschleunigung oder beim Bremsen zu halten. Dies ist einer der meist vorkommenden Fehler, den auch erfahrene Fahrer begehen. Sobald Sie sich dessen bewusst werden, dass Sie die Lenkgriffe mit einer Kraft schließen, sich gegen diese anlehnen oder umgekehrt an diesen hängen, dann machen Sie irgendwas falsch. Erinnern Sie sich immer daran, dass die Lenkgriffe zum Lenken dienen. Arbeiten Sie deswegen beim Beschleunigen bei starken Modellen und beim Bremsen bei sämtlichen Modellen mit der Lage des Schwerpunktes und kompensieren Sie die Schwungkraft Ihres Körpers mit einer Neigung nach vorne bei der Beschleunigung und nach hinten beim Bremsen.
Schauen Sie sich Ihren Scooter gut an. Eigentlich ist es eine Plattform mit Rädern und einem langen Hebel am Ende. Erinnern Sie sich an den Lehrstoff der Mittelschule – an Archimedes, der die Kraftübertragung beim Hebel verstanden hatte und den berühmten Satz sagte: „Gebt mir einen Punkt, wo ich hintreten kann, und ich bewege die Erde.” Er meinte damit, dass er, wenn er einen Hebel mit genügender Länge hätte, mit eigenen Kräften den gesamten Planeten bewegen könnte. Das Aussprechen des Hebelprinzips wurde zu einem entscheidenden Knickpunkt bei der Entwicklung der Wissenschaft und Technologie. Denken Sie deswegen an Archimedes und verwenden Sie die Lenkstange und Lenkgriffe nur zum lenken. Was passiert, wenn Sie den Hebel (die Lenkstange) nach vorne drücken? Der Scooter hebt sich zuerst nur auf das Vorderrad und knickt dann ganz nach vorne um, was nichts anderes als Ihren Sturz zu Folge haben kann. Stellen Sie sich die Fahrt auf dem E-Scooter wie die Fahrt auf einem Skateboard oder Snowboard vor, bei der Sie das Gewicht Ihres Körpers auch nur an den Beinen halten.
Beschleunigung
Viele starke Modelle können mit ihrer Beschleunigung auch erfahrene Fahrer überraschen. Die Kombination des großen Drehmoments und der kleinen Räder führt oft zu einer Beschleunigung, die den Fahrer unterbewusst erschreckt, sodass sich dieser am Scooter kaum halten kann – aufgehängt an den Lenkgriffen. Dies ist jedoch das Schlimmste, was er machen kann, weil der Schwerpunkt dadurch noch mehr nach hinten verschoben, immer mehr Gewicht auf der Lenkstange aufgehängt und das Vorderrad entlastet wird. Dies führt zu einer noch schlechteren Stabilität und einem Verlust der Kontrolle über den Scooter. Auch wenn der Fahrer nicht gleich fällt und sich halten kann, wird der Scooter durch die übermäßige Belastung an der Lenkstange und dem Klappmechanismus beschädigt.
Es ist keine Schande am Anfang den Geschwindigkeitsbegrenzer einzustellen und sich an den Scooter und seine Beschleunigung langsam zu gewöhnen. Merken Sie sich, ob Sie bei der Beschleunigung nicht an der Lenkstange ziehen; falls ja, suchen Sie sich schrittweise eine Lage aus, bei der Sie ohne eine solche Hilfe voll beschleunigen können. Somitverbessern Sie markant Ihre Stabilität und die Fähigkeit den Scooter während der Beschleunigung voll unter Kontrolle zu halten. Ebenso stellen Sie dadurch eine lange Lebensdauer des Scooters sicher. Dieser wird sich bei Ihnen durch lange Jahre problemlosen Fahrens mit dem Klappmechanismus und ohne Knirschen der beschädigten Verbindungsstellen und Lager bedanken.
Die Physik können Sie nicht überlisten und der Körper des Fahrers wird immer dem Scooter selbst folgen. Das bedeutet, dass sich der Fahrer so fühlen wird, als ob der Scooter unter seinen Füßen „weglaufen“ würde. Deswegen wird als eine instinktive Reaktion immer das Aufhängen auf die Lenkstange folgen, damit der Scooter nicht „wegläuft“. Wie wir bereits gesagt haben, ist dies die schlimmste mögliche Reaktion. Stellen wir es uns wie eine Busfahrt vor, wenn der Busfahrer stark beschleunigt und wir uns nicht festhalten. Wenn wir mit der Stirn in der Fahrtrichtung stehen, können wir uns nicht an den Beinen halten und fallen runter. Wenn wir uns jedoch seitlich zur Fahrtrichtung stellen und uns bei der Beschleunigung an das „Hinterbein“ stützen, können wir die ganze Situation auch ohne Festhalten bewältigen. Und so ähnlich funktioniert es beim Scooter, wo wir dazu noch einen großen Vorteil haben – der Zeitpunkt der Beschleunigung befindet sich unter unserer Kontrolle. Die Beschleunigung kann uns deswegen nicht überraschen und wir können uns darauf vorbereiten.
Richtige Körperlage auf dem E-Scooter bei der Beschleunigung:
Hände frei liegend auf den Lenkgriffen; kein Ziehen an der Lenkstange Richtung nach hinten. Die Finger krallen sich in die Lenkgriffe nicht fest, um genügend Steuergefühl für feine Korrekturen zu haben.
Der Körper ist so weit wie möglich noch vor der Beschleunigung nach vorne gebeugt, damit sich der Schwerpunkt nicht allzu nach hinten verlagert. Diese Lage bleibt während der gesamten Beschleunigung erhalten.
Das meiste Gewicht bleibt am „Hinterbein“, auf das sich der gesamte Körper stützt. Scooter mit höherer Leistung verfügen oft über eine Fußstütze hinter dem hinteren Teil des Trittbretts, sog. Footrest, an dem sich das Bein stützen kann.
Die Beine sind für eine maximale Stabilität hintereinander aufgestellt, so weit wie möglich voneinander und zeigen in die Fahrtrichtung.
Bremsung
Bremsung – insbesondere die scharfe, gehört zu den gefährlichsten Steuerelementen eines E-Scooters. Wenn Sie möglichst effektiv und an den Grenzen der Möglichkeiten der gegebenen Maschine bremsen möchten, werden Sie viel Gefühl, gute Nerven und gute Kenntnisse des betroffenen Scooters brauchen. Viel besser ist vorauszuahnen und nicht in Situationen zu geraten, bei denen maximale Bremsung erforderlich ist. Vieles hängt natürlich auch davon ab, wie hoch die Qualität der Bremsen ist, mit denen der Scooter ausgestattet ist; das Prinzip bleibt jedoch dasselbe.
Bei jeder starken Bremsung gilt, dass der Körper des Fahrers versuchen wird den Scooter „zu überholen“. Dies hat bei einem unvorbereiteten Fahrer zu Folge, dass sich dieser instinktiv an die Lenkstange stützen und einen Teil seines Gewichts an diese übertragen wird. Hierdurch zerstört er einerseits seinen Scooter, da die Lenkstange nicht für das Abstützen bestimmt ist; insbesondere kann es jedoch zu einer sehr gefährlichen Situation kommen. Die Lenkstange wirkt in diesem Fall wie ein großer Hebel und entlastet das Hinterrad. Dieses verliert dank dessen natürlich seine Adhäsion zur Straße, blockiert und hört auf zu bremsen. Teilweise berührt es die Straße; trotzdem geht die Adhäsion verloren, weil es blockiert und der Scooter die Richtungsstabilität verliert. In extremen Fällen geht dieses Problem weiter und der Fahrer verursacht mit seinem Fehler das Überschlagen des gesamten Scooters um das Vorderrad und er selbst fliegt weiter nach vorne. Im besseren Fall landet er auf den Füßen; im schlechteren auf dem Kopf oder auf dem Rücken. Dies ist kein theoretischer Fall; man geht hier von der Praxis Dutzender unserer Kunden aus, die durch eine fehlerhafte Reaktion beim starken Bremsen solche Fälle absolviert haben. Es ist Niemandem was passiert und wir haben die Scooter wieder instandgesetzt; dies bedeutet jedoch nicht, dass es nicht erforderlich ist das richtige und sichere Bremsen zu lernen.
Die Physik können Sie nicht überlisten und der Körper des Fahrers wird immer dem Scooter selbst folgen. Das bedeutet, dass sich der Fahrer so fühlen wird, als ob der Scooter unter seinen Füßen „weglaufen“ würde. Deswegen wird als eine instinktive Reaktion immer das Aufhängen auf die Lenkstange folgen, damit der Scooter nicht „wegläuft“. Wie wir bereits gesagt haben, ist dies die schlimmste mögliche Reaktion. Stellen wir es uns wie eine Busfahrt vor, wenn der Busfahrer stark beschleunigt und wir uns nicht festhalten. Wenn wir mit der Stirn in der Fahrtrichtung stehen, können wir uns nicht an den Beinen halten und fallen runter. Wenn wir uns jedoch seitlich zur Fahrtrichtung stellen und uns bei der Beschleunigung an das „Hinterbein“ stützen, können wir die ganze Situation auch ohne Festhalten bewältigen. Und so ähnlich funktioniert es beim Scooter, wo wir dazu noch einen großen Vorteil haben – der Zeitpunkt der Beschleunigung befindet sich unter unserer Kontrolle. Die Beschleunigung kann uns deswegen nicht überraschen und wir können uns darauf vorbereiten.
Richtige Körperhaltung auf dem E-Scooter beim Bremsen:
Die Hände liegen frei auf den Lenkgriffen und drücken auf diese weder nach hinten noch nach vorne. Dank dem ist der Scooter beim Bremsen stabil, kann besser gelenkt werden und hat keinerlei Tendenzen das Hinterrad abzuheben.
Der Fahrer hält seinen Körper soweit hinten wie möglich, wodurch der Schwerpunkt verlagert wird und hilft beim Übertragen des Gewichts auf das Hinterrad. Dieses bremst besser und auf dem „Vorderbein“ ist weniger Gewicht.
Das gesamte Gewicht des Fahrers wird auf das „Hinterbein“ übertragen, wobei er sich mit dem „vorderen“ stützt. Es wird die gesamte Fläche der Fußsohle genutzt. Die Beine müssen auf dem Trittbrett gut halten, damit sie nicht abrutschen und das Körpergewicht halten können.
Die Beine befinden sich auf dem Scooter immer hintereinander – niemals nebeneinander, weil der Körper in dieser Lage eine viel bessere Stabilität Richtung nach vorne hat. Wir halten die Beine soweit auseinander wie möglich.
Blockiertes Rad
Hiermit sind die Tücken des starken Bremsens jedoch nicht vorbei. Der überwiegende Großteil der E-Scooter hat kein ABS (einige haben es), so wie wir es von den Autos oder von moderneren Motorrädern kennen, was ein völliges Blockieren der Räder beim Bremsen zu Folge hat – ähnlich wie beim Fahrrad. Auch beim Fahrrad ist es gefährlich; dieses hat jedoch eine höhere Stabilität und größere Räder. Bei einem Scooter ist das durch Bremsen blockierte Rad noch gefährlicher.
Verhalten des Scooters mit einem blockierten Rad
Wenn das Hinterrad blockiert, ist es viel weniger gefährlich und Sie müssen es neben einem teilweisen Verlust der hinteren Richtungsstabilität oftmals überhaupt nicht merken. Sie hören ein Reifenquietschen und der Scooter weicht gewöhnlich mit dem Hinterrad etwas nach rechts oder nach links aus. Die Lebensdauer des hinteren Reifens wird jedoch markant herabgesetzt und natürlich haben Sie dadurch, dass das Rad ins Schleudern kommt, keine gute Kontrolle über seine Richtung. Das Rad muss jedoch auch weiterhin dem Vorderrad folgen, da dieses nicht blockiert ist, sodass das Ausweichen für gewöhnlich nicht extrem groß ist.
Ein viel schlimmerer und gefährlicher Zustand tritt ein, wenn das Vorderrad blockiert. Dies merken Sie sofort. Die stärkste Äußerung ist die sofortige Tendenz des Scooters zum Ausschleudern nach links oder nach rechts. Das Rad beginnt in eine Richtung zu ziehen und versucht gleichzeitig sich auf die Straße zu „legen“ und die Lenkgriffe versuchen nach unten in die Gegenrichtung zu fliehen. Es ist als ob der Scooter versuchen würde sich sofort und ohne Kompromisse hinzulegen – nach links oder nach rechts. Diesen Zustand kennen sehr gut Motorradfahrer oder Autofahrer, die ohne ABS fahren (z.B. Rennfahrer). Als Begleiterscheinung kann ein lautes Reifenquietschen vorkommen – verlassen Sie sich darauf nicht, da das Ganze bei einer feuchten, nicht verfestigten oder gefrorenen Oberfläche lautlos erfolgt.
In beiden Fällen gilt, dass ein blockiertes Rad das Abbiegen verweigert und geradeaus weiterfahren wird. Wenn Sie eines der Räder in einer Kurve blockieren, wird die Unstabilität noch schlimmer dadurch, dass das blockierte Rad geradeaus, raus aus der Kurve weiterfahren wird. Das Hinterrad wird versuchen „Sie zu überholen“ und das Schleudern des Vorderrades verursacht einen sofortigen Fall. Durch ein absichtliches Blockieren des Hinterrades in der Kurve kann man zwar mit einem eleganten „Drift“ anhalten, was oft von Stuntmans genutzt wird; dies gehört jedoch ganz sicher nicht auf Straßen und Fußwege. Dieser Effekt wird dadurch verursacht, dass das blockierte Rad keine erforderliche Traktion hat und sich „wie auf Eis“ verhält.
Richtige Reaktion beim Blockieren des Rads während der Bremsung
Es handelt sich immer um eine gespannte Situation, weil sie mit maximaler Bremsung verbunden ist, die als solche meistens an sich einen stressvollen Grund hat. Die Lösung ist sehr unnatürlich und Sie machen gewöhnlich genau das Gegenteil. Sie halten die Bremse fest, weil Ihr Gehirn schreit: „Anhalten, anhalten!“. Die einzige richtige Antwort ist jedoch die Bremse leicht loszulassen. Oftmals reicht ein Loslassen um einen oder zwei Millimeter und der Scooter kehrt zum Normal zurück und die Stabilität ist sprunghaft wieder da. Es ist wichtig immer die Bremse loszulassen, die das Blockieren verursacht hatte – wenn als das Hinterrad blockiert, soll nicht die Vorderbremse losgelassen werden und umgekehrt. Theoretisch klingt das mehr als logisch und selbstverständlich; in der Praxis und bei einer stressigen Situation macht jedoch jeder von uns Fehler.
Aufpassen muss man auch nach dem Freisetzen des Rades – dieses läuft nämlich wieder an, gewinnt Traktion und versucht in den vorherigen Zustand wieder zurück zu kommen. Dies kann bedeuten, dass der Scooter eine andere Richtung wählt, als Sie erwarten, oder dass die Lenkgriffe in eine andere Richtung einschlagen. Es ist normal und mit ein bisschen Praxis reicht nur dies „abzufangen“ und das Bremsen fortzusetzen. Der gesamte oben beschriebene Prozess darf nicht mehr als eine oder zwei Sekunden dauern. Meistens geschieht das Ganze richtig „instinktiv“ dank der Tatsache, dass das Hirn die Situation bereits in der Vergangenheit erlebt hatte und weiß, was zu tun ist. Wenn die Korrektion des blockierten Vorderrades nicht beinahe sofort erfolgt, endet das Ganze meistens mit einem Fall nach links oder nach rechts.
Hier bleibt deswegen nichts Weiteres übrig als Praxis und starke Nerven. Beim ersten Mal macht es fast keiner richtig – entweder fällt er, oder lässt die Bremse zu viel los und riskiert, dass er nicht abbremsen wird. Deswegen ist es sehr wichtig ein solches Bremsen im Voraus in einem sicheren Umfeld zu probieren, um dann in der tatsächlichen Notsituation besser vorbereitet zu sein.
Am besten ist natürlich sicher, mit einer ausreichenden Reserve und mit Abstand zu fahren. Die meisten Fahrer erleben Gott sei Dank nie eine solche Situation. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man darauf nicht vorbereitet sein sollte.
Vorbeugung der Radblockierung
Die Instrukteure der Motorradfahrt verwenden oft den Vergleich mit dem Auspressen einer Zitrone oder Orange. Es ist ein guter Vergleich und er gilt für alle Bremsen, die einen Hebel verwenden und das Rad blockieren können. Drücken Sie die Bremse deswegen ähnlich, als ob Sie den Saft aus einer Zitrone auspressen würden. Zwar resolut, aber mit einem kontinuierlichen Anlauf und nicht allzu heftig. Wenn Sie bereits einen starken Widerstand spüren, kann es bedeuten, dass Sie das Rad bereits blockiert haben oder kurz davor sind. In dem Fall, dass sich der Scooter so zu verhalten beginnt, als ob es tatsächlich blockiert wäre, lockern Sie den Druck auf den Bremshebel leicht um einige Millimeter. Es ist wichtig die Bremskraft und den Anlauf der Bremskraft an das Umfeld, in dem Sie bremsen, anzupassen. Das Risiko einer Radblockierung ist auf einer nicht verfestigten, feuchten, kalten oder gefrorenen Oberfläche viel höher. Oder wenn sich auf der Fahrbahn Blätter, Staub, Sand oder andere Verunreinigungen befinden. Bei solchen Bedingungen muss man eine größere Reserve lassen und weniger heftig und mit kleinerer Kraft bremsen.
Empfehlungen für den Training
Wenn Sie ein besserer Fahrer sein und an Ihrer Sicherheit arbeiten möchten, gibt es nichts Besseres als die heftige Bremsung in sicheren Bedingungen zu trainieren. Proben Sie die heftigere Bremsung aus niedrigeren Geschwindigkeiten an einem sicheren Ort und mit guter Ausstattung aus und suchen Sie schrittweise nach dem Moment, bei dem Sie beginnen die Kontrolle zu verlieren. Wenn Sie die oben genannten Ratschläge anwenden, werden Sie sehen, dass es nicht allzu kompliziert ist und dass Sie allmählich beginnen es unterbewusst zu tun. Wenn Sie spüren, dass Sie sich an die Lenkstange anlehnen, wissen Sie, dass Sie nicht die richtige Körperhaltung haben und wenig Gewicht nach hinten und an den „Vorderfuß“ verlagern. Das Radblockieren kann auch durch eine nicht verfestigte Oberfläche schneller verursacht werden – zum Beispiel gelingt es Ihnen es auf einem Schotterweg auch bei einer Geschwindigkeit von 5 – 10 km/h zu blockieren und Sie können Ihre Reaktionen bei sicheren Geschwindigkeiten trainieren. Hart am Übungsplatz, leicht am Kampfplatz gilt auch beim Training der Notbremsung. Vergessen Sie jedoch nicht eine geeignete Sicherheitsausrüstung – insbesondere den Helm, ein festes Schuhwerk und Schützer.
Typen der oft verwendeten Bremsen und ihre spezifischen Eigenschaften
Jeder Typ der Bremsen hat seine spezifischen Eigenschaften. Machen Sie sich mit den Bremsen bei Ihrem Scooter so früh wie möglich vertraut und probieren Sie von Zeit zu Zeit Vollbremsung in sicheren Bedingungen aus. So stellen Sie fest, wie sich der Scooter verhalten wird, wenn Sie so früh wie möglich anhalten müssen. Merken Sie sich genau, mit welchem Hebel das Vorderrad und mit welchem das Hinterrad gebremst wird. Es ist sehr wichtig – während das Blockieren des Hinterrades meistens kein ernsthaftes Problem darstellt und Sie ziemlich rasch anhalten können, führt das Blockieren des Vorderrades in der Regel zum Fall. Achten Sie darauf insbesondere in dem Fall, wenn Sie mehrere Typen der Scooter nutzen und denken Sie immer daran, welche Bremsen Ihnen bei jedem Modell zur Verfügung stehen.
Elektromagnetische Bremse (Energierückgewinnungsbremse)
Es ist eine wunderbare moderne Technologie. Sie verlängert die Laufleistung, ist wartungsfrei und kann überraschend stark bremsen,der Bremsverlauf ist jedoch anders wie bei einer klassischen mechanischen Bremse. Die Dosierung der Bremskraft ist anders und sie ist oft weniger effektiv bei niedrigen Geschwindigkeiten. Laut unseren Messungen halten Sie mit Hilfe einer Trommel- und auch Scheibenbremse immer etwas schneller an.Lassen Sie sich deswegen bei der elektromagnetischen Bremse mit Sicherheit eine größere Reserve und fahren Sie vernünftig. Ein Vorteil dieser Bremse liegt darin, dass das Rad nur ausnahmsweise blockiert und deswegen ist das Risiko eines blockierten Rades wesentlich niedriger. Es ist keine Wartung erforderlich und nach wiederholtem Bremsen werden immer derselbe Bremsverlauf und dieselbe Bremskraft gewährleistet. Bevor Sie mit einem solchen Scooter bergab losfahren, überprüfen Sie immer, ob er eingeschaltet ist, weilein ausgeschalteter Scooter nicht bremsen wird. Dies betrifft auch einen ganz entladenen Scooter, der sich nicht mehr einschalten lässt.
Fußbremse (Trittbremse)
Meistens wird sie bei ultraleichten Modellen und ausschließlich am Hinterrad verwendet. Sie arbeitet am derselben Prinzip wie die Bremsen bei kleinen, nichtelektrischen Scootern, bei denen der Kotflügel mit dem Fuß direkt an das Rad angedrückt wird und dieses dadurch abbremst. Es klingt vielleicht primitiv, aber es funktioniert ziemlich gut und nach ein bisschen Übungkann das Hinterrad problemlos ins Schleudern gebracht werden. Der Scooter verliert dann die seitliche Stabilität und wenn Sie das in einer Kurve tun, beginnt der Hintern mit dem Überholen des Vorderteils. Diese Art der Bremsung erfordert Übung und ihre Dosierung ist schwierige. Die Fußbremse ist als Beihilfe für die Vorderbremse bei einer Notbremsung und für das Abbremsen bei niedrigen Geschwindigkeiten geeignet. Die Effektivität der Bremsung kann durch eine Verlagerung des Schwerpunktes soweit wie möglich nach hinten erhöht werden. Diese Art der Bremsung verursacht eine schnellere Abnutzung des Hinterrades, deswegen muss dieses regelmäßig kontrolliert werden.
Trommelbremse
Es ist eine von Vielen unterschätzte Form der Bremsung, weil man mit der Verwendung der Trommelbremsen bei den modernen Fahrzeugen aufgehört hatte. Zwischen der Abbremsung eines 1.300 kg- Fahrzeuges und eines 30 kg- Scooters besteht jedoch ein Unterschied. Die Trommelbremse weist in der realen Welt viele Vorteile im Vergleich mit den Scheibenbremsen auf. Mit Ausnahme der extrem leistungsfähiger Scooter kann sie sogar die bessere Wahl darstellen. Der Vorteil der Trommelbremse liegt insbesondere bei der weniger anspruchsvollen Wartung und Einstellung. Bei den Scootern befinden sich die Bremsen im Gegenteil zu den Fahrrädern dicht beim Boden und werden dadurch öfter verunreinigt, was Einfluss auf den Bremsverlauf haben kann. Die Trommelbremse ist jedoch abgeschlossen und deswegen gut gegen die äußeren Einflüsse geschützt. Die gesamte Einstellung der Bremse besteht von dem Nachziehen der Einstellschraube am Bremshebel – und auch das braucht man nur ab und zu mal machen. Dass die Schraube nachgezogen werden muss stellen Sie dadurch fest, dass der Scooter nicht sofort nach dem Drücken des Bremshebels bremst und ein Teil des Laufes beim Bremshebel somit nicht zur Bremsung führt. Der gesamte Prozess der Einstellung nimmt ungefähr 10 Sekunden in Anspruch und man braucht dabei keinerlei Werkzeuge. Deswegen ist Sieinsbesondere für diejenigen geeignet, die an einem Scooter interessiert sind, auf den sie sich hinstellen und fahren können – ohne die Notwendigkeit öfter vorkommender Serviceeingriffe. Dadurch, dass die Bremse geschützt und abgeschlossen ist, droht nicht, dass Sie diese beim Transport, bei einem Fall, usw. beschädigen. Wir empfehlen den Austausch der Bremsbeläge einer fachlichen Werkstatt zu überlassen. Es handelt sich um die beste Wahl für Scooter bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 40 km/h und für Fahrer ohne extreme sportliche Ambitionen. Sie bremst bei gewöhnlicher Verwendung genauso gut wie ihre Mitbewerberinnen mit Scheiben. Ihr Nachteil liegt in der schwächeren Kühlung, deswegen ist sie nicht für regelmäßiges, heftiges Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten geeignet. Je heißer nämlich die Bremsbeläge werden, umso schlechter ist die Bremsleistung. Eine Trommelbremse gilt nicht als Zeichen der Sparsamkeit des Herstellers. Auch renommierte Marken beginnen anhand langjähriger Erfahrungen wieder mit der Verwendung der Trommelbremsen bei Stadtmodellen.
Mechanische (Seil-) Scheibenbremse
Die Scheibenbremse wird beinahe überall in unserer Umgebung verwendet – in Autos, Motorrädern und auch Fahrrädern. Es handelt sich um einesehr effektive Form der Bremsung, die dank einer guten Kühlung wiederholt aus höheren Geschwindigkeiten anhalten kann. Die Bremsscheibe hat keine Einhausung und wird somit sehr gut von der Luft gekühlt. Die mechanische Bremse gehört zu den billigeren Lösungen, die jedoch für die meisten Verbraucher ausreichend sind. Als Nachteil gilt die etwas schlechtere Reaktion des Seils im Vergleich mit der hydraulischen Übertragung der Bremskraft, die effektiver und schneller ist. Vorteil ist insbesondere der niedrigere Preis und die einfachere Einstellung – Kontrolle der Bremsflüssigkeit und Entlüftung der Bremse sind nicht erforderlich. Die Einstellung ist ähnlich wie bei der Trommelbremse; muss jedoch öfter durchgeführt werden. Ein oft vorkommendes Problem ist insbesondere die gewellte Scheibe, die bei den billigeren Versionen für sportliche Fahrten und härtere Handhabung nicht gebaut ist. Die Wellung macht sich dann durch ungleichmäßige Bremsung, Schläge im Rad und auch am Bremshebel und „Knistern“ der Scheibe während der Fahrt, auch wenn gerade nicht gebremst wird, bemerkbar. Zur Scheibenwellung kommt es meistens mechanisch, wenn Sie den Scooter auf die Seite legen und sein Gewicht auf die Scheibe drückt. Dies kann auch zum Beispiel beim Transport im Kofferraum eines Autos passieren, oder wenn die Scheibe eventuell an die Ecke einer Wand beim Schieben anschlägt. Ebenso kann es dazu bei einer raschen Abkühlung von einer höheren Temperatur kommen, wenn der Fahrer mit erhitzter Bremse über eine Pfütze fährt. Ein oft vorkommender Grund für die Scheibenwellung ist auch die Situation, bei der Fahrer einige heftige Bremsungen macht, wodurch die Scheibe zu stark erhitzt wird und der Fahrer dann mit gedrückter Scheibe stehen bleibt. Diese übt Druck auf den oberen Teil der Scheibe aus, diese kühlt ungleichmäßig ab und biegt sich. Deswegen wird empfohlen die Scheiben mit einer gleichmäßigen Fahrt abzukühlen, z.B. mit 20 km/h, ohne weitere Bremsung. Dies gilt nicht nur für Scooter, sondern auch für Autos oder Fahrräder. Im Allgemeinen gilt, dass die Scheibenbremsen mit Seil schwächere (billigere) Scheiben und Bremsbeläge wegen der Erhaltung eines niedrigen Preises haben. Wenn die Scheiben bei Ihnen oft gewellt sind und Sie sicher gehen können, dass dies nicht durch den Fahrstil und die Handhabung des Scooters verursacht wurde, kann der Austausch der Scheibe gegen eine andere, vom anderen Hersteller, eventuell gegen eine etwas dickere Scheibe helfen.
Hydraulische Scheibenbremse
Für die hydraulische Scheibenbremse gilt im Prinzip dasselbe wie für die Seilbremse, deswegen ist ausreichend auf Unterschiede hinzuweisen. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Bremskraft vom Bremshebel nicht durch ein Seil im Seilzug, sondern durch die Bremsflüssigkeit hydraulisch übertragen wird. Diese hat eine schnellere und gleichmäßigere Reaktion, weil man die Flüssigkeit nicht drücken kann. Aus diesem Grund müssen hochwertigere Komponenten verwendet werden, was sich natürlich im Preis wiederspiegeln wird. Nachteil ist diekompliziertere Wartung. Man muss die eventuelle kontinuierliche Leckage der Bremsflüssigkeit (Tränen) verfolgen und die Bremsflüssigkeit von Zeit zu Zeit präventiv ganz austauschen. Sie kann mit der Zeit die Feuchtigkeit absorbieren, wodurch ihre Eigenschaften verschlechtert werden. Eine gefährliche Erscheinung bei den hydraulischen Bremsen ist die sog. Blasenbildung im Bremssystem. Dazu kommt es in dem Fall, wenn auch nur eine kleine Luftblase in die Flüssigkeit gelingt. Die Luft kann gedrückt werden und deswegen drückt der Bremshebel nicht nur den Bremsbelag an die Scheibe an, sondern die Luft im Bremssystem. Dies macht sich durch einen „weichen“ Bremshebel und eine wesentlich schlechtere Bremsung bemerkbar. In diesem Fall muss das Bremssystem anhand der Anleitung entlüftet werden; meistens mit der Hilfe des dazu bestimmten Ventils, mit dem durch ein schrittweises Drücken des Bremshebels die Lust aus dem System ausgedrückt wird. Die Luft wird sich immer im höchsten Punkt des Systems halten, deswegen ist die Entlüftung ein ziemlich einfacher Prozess. Wenn Sie sich jedoch nicht sicher sind, ist der Weg in die Werkstatt, wo man Ihnen diesen Prozess zeigt, am sichersten. Bei einigen Modellen mit hydraulischen Bremsen kommt es zur Blasenbildung im System, wenn Sie den Scooter „mit den Rädern nach oben“ ablegen – zum Beispiel beim Transport; deswegen ist es immer besser diese Modelle mit den Rädern nach unten zu transportieren. Aufpassen muss man bei einem nagelneuen Scooternach dem Auspacken aus dem Karton, weil Sie nie wissen, wie er transportiert wurde und das System belüftet sein kann.Überprüfen Sie deswegen einen neuen Scooter vor der ersten Fahrt immer gründlich und machen Sie eine Bremsprobe, insbesondere bei hydraulischen bremsen. Es handelt sich stets um die effektivste Form der Bremsung bei wiederholter Bremsung aus hohen Geschwindigkeiten, weil die Reaktion die beste ist und die präziseste Kontrolle der Bremswirkung gewährleistet wird. Nicht jeder Fahrer kann diese jedoch voll ausnutzen.
Hybreidscheibenbremse
Zu den Scheibenbremsen wurde oben genug gesagt; ordnungshalber erwähnen wir jedoch, dass es auch Hybridbremsen gibt. Diese werden zum Beispiel beim Modell SXT Ultimate LITE verwendet. Es handelt sich um ein System, bei dem die Bremskraft von den Hebeln zuerst von einem Seil übertragen wird, das im Bremsventil endet. Dieses ist mit Bremsflüssigkeit gefüllt, dank der die Kraft weiter auf die Bremsbeläge hydraulisch übertragen wird. Es klingt merkwürdig; ist jedoch keine schlechte Idee. Ein Teil der Probleme mit der Blasenbildung im Bremssystem, an die viele Modelle leiden, wird eliminiert, weil das hydraulische System viel kürzer und besser abgeschlossen ist. Dieses System kombiniert so die Vorteile beider Systeme, wobei einige Nachteile minimiert werden. Die effektivste Form der Bremsung für eine wiederholte Bremsung aus hohen Geschwindigkeiten ist jedoch immer noch das rein hydraulische System, weil hier die beste Reaktionszeit ist und dieses die präziseste Kontrolle der Bremswirkung bietet.
Kombinierte Bremsen
Kombinierte Bremsen sind solche, die mehrere Bremsen bei einem Rad kombinieren. Es handelt sich jedoch nicht um das oben beschriebene, hybride Seil- / Hydrauliksystem. In der Regel handelt es sich um eine Kombination der elektromagnetischen (Energierückgewinnung) und mechanischen Form der Bremsung. Als Hauptvorteil gilt die Schonung der mechanischen Bremse, da ein Teil der Verlangsamung durch den Motor sichergestellt wird und die mechanischen Bremsen vollenden das Werk lediglich. Der Nachteil liegt in einer schlechteren Kontrolle des Bremsverlaufs, weil der Fahrer nicht über jede Bremse gesondert Kontrolle hat. Er steuert lediglich den mechanischen Teil; über den elektromagnetischen Teil (Energierückgewinnung) entscheidet die Steuereinheit. Die Bremskraft kann bei diesen Modellen meistens im Menü der Anzeige des Scooters teilweise eingestellt werden. Es handelt sich um eine gute Lösung für Scooter, deren Ziel der Transport auf lange Wege ohne sportliche Ambitionen ist. Das Ergebnis ist, dass der Scooter ein bisschen weniger Zeit in der Werkstatt verbringt und für längere Entfernungen ohne Wartung hält.
V-Bremsen
Sie werden zum Beispiel beim Modell Quick 3 von Inokim verwendet und sind eher von Fahrrädern der Mittelklasse bekannt. Dieses System überträgt die Kraft vom Bremshebel mit einem Seil und wird ähnlich wie die mechanische Scheibenbremse eingestellt. Es werden jedoch nicht die Bremsbeläge an die Scheibe, sondern die Bremsplatten direkt an das Rad angedrückt. Dadurch erhalten Sie eine visuelle Kontrolle, wie viel Bremsmaterial Ihnen noch zur Verfügung steht. Ihr Nachteil liegt insbesondere in der Erscheinungsform und darin, dass sie ziemlich groß sind – ein Hindernis beim kleinen Rad. Deswegen sind sie eher für größere Räder geeignet. Wegen ihres Aussehens werden sie bei Scootern ziemlich selten verwendet und wurden durch Trommel- oder Scheibenbremsen ersetzt.
Nur eine Bremse
Ziemlich viele leichte und billige Scooter haben nur eine Bremse am hinteren oder am vordern Rad. Zum Beispiel das Modell ZERO 8 hat nur eine Bremse hinten und das Vorderrad wird keinerlei gebremst. Diese Lösung hilft den Preis und das Gewicht des Scooters zu mindern; ist jedoch selbstverständlich am wenigsten sicher. Es gibt keine Redundanz beim Bremsen und der Bremsweg ist in der Regel länger als bei Modellen mit beiden gebremsten Rädern. Wenn Sie einen solchen Scooter haben, ist das Vorausahnen wichtig und ebenso eine ausreichende Reserve für den Fall einer unvorhersehbaren Situation. Wir empfehlen bei solchen Modellen immer langsamer und vorsichtiger zu fahren. Das Erreichen der Geschwindigkeiten von über 20 km/h ist nur bei guter Sicht rundherum geeignet, zum Beispiel bei einem langen Radweg, wo Sie nicht dadurch bedroht sind, dass Ihnen jemand in den Weg läuft.
Kurven
Abbiegen und Kurvenfahrt sind beim E-Scooter von der Geschwindigkeit abhängig. Bei Geschwindigkeiten nahe der Schrittgeschwindigkeit braucht man nicht viel nachzudenken. Es reicht die Lenkgriffe in die Kurvenrichtung zu drehen und der Scooter biegt gehorsam dorthin ab, wo wir es brauchen. Die Situation ändert sich jedoch sehr schnell, wenn wir die Geschwindigkeit erhöhen und der gyroskopische Effekt sich drehender Räder, die Zentrifugalkraft und die Schwungkraft die Steuerung des Scooters beeinflussen werden.
Das Abbiegen mit dem Scooter während der Fahrt erfolgt in zwei Formen. Durch das Drehen des Vorderrades mit Hilfe der Lenkgriffe und in höheren Geschwindigkeiten mit Hilfe der Neigung – ähnlich wie bei einem Motorrad. Je höher Sie in die Kurve fahren, umso mehr muss man sich neigen. Man kann die Physik nicht überlisten und auf Ihren Körper werden die Zentrifugalkraft und auch die Schwungkraft einwirken. Wenn Sie sich am Scooter nicht neigen und versuchen würden zum Beispiel nach links abzubiegen, wären Sie von der Zentrifugalkraft nach rechts (aus der Kurve raus) gezogen und könnten sich am Scooter nur schwer halten. Mit einer Neigung Richtung in die Kurve rein können Sie die Zentrifugalkraft neutralisieren und die Kurve sicher durchfahren.
Körperlage in der Kurve
Der Fahrer ist zusammen mit dem Scooter im gleichen Winkel geneigt. Erfahrene Fahrer können sich noch mehr neigen als die Neigung des Scooter und somit einen kleineren Winkel des Scooters halten. Dies wird bei einer sportlichen Fahrt angewandt; der empfohlene Winkel für Beginner ist jedoch derselbe wie der Winkel des Scooters. Im Gegenteil – wenn der Scooter mehr geneigt ist als der Fahrer, ist es gefährlich, weil die Schleudergefahr der Räder erhöht wird.
Die Hände liegen frei an den Lenkgriffen, der Fahrer stützt sich nicht an den Lenkgriffen und zieht diese auch nicht.
Die Beine des Fahrers befinden sich hintereinander und nicht nebeneinander. Diese Körperhaltung erhöht die Stabilität beim Bedarf der Bremsung. Die Beine müssen nicht nebeneinander liegen, weil wir die Zentrifugalkraft mit der Neigung ausgleichen.
Das Rad ist nach vorne gerichtet und während der Kurvendurchfahrt wird sein Winkel nicht geändert.
Bremsen und Beschleunigen
Bremsen und Beschleunigen Mitten in der Kurve ist gefährlich, weil zur Zentrifugalkraft weitere Kräfte dazu kommen, die außerhalb der Fahrtrichtung wirken. Auch ein kleines Antippen der Bremse bei der Neigung wird zu Folge haben, dass der Scooter versuchen wird seine Neigung zu ändern und die Fahrt geradeaus – raus aus der Kurve – fortzusetzen. Deswegen ist insbesondere bei den Fahrern – Anfängern am besten das Bremsen und Beschleunigen in Kurven zu vermeiden. Wenn Sie schon mit dem Bremsen in der Kurve beginnen müssen, seinen Sie darauf vorbereitet, dass der Scooter den Druck auf das Fortsetzen der Fahrt geradeaus, raus aus der Kurve erhöhen wird. Es wird notwendig sein ihn dazu zu bringen, dass er die gewählte Kurve folgt – d.h. stufenlos die Neigung Richtung rein in die Kurve noch mehr zu erhöhen. Wenn Sie mit dem Bremsen aufhören, muss die Neigung wieder stufenlos gemindert werden. Wenn es Ihnen gelingt das Vorderrad in der Kurve zu blockieren, wird dies wahrscheinlich einen sofortigen Fall im untersteuerten Schleudern zu Folge haben. Deswegen ist mit der Bremse sehr vorsichtig zu arbeiten und in der Kurve ideal gar nicht zu bremsen. Das Blockeren des Hinterrades in der Kurve führt sofort zum sofortigen Versuch des Hinterrades die Kurve zu verlassen und geradeaus aus der Kurve raus fortzusetzen (übersteuertes Schleudern), was sich als ein Gefühl bemerkbar macht, dass das Hinterrad versucht das Vorderrad zu überholen. Es reicht die Bremse leicht loszulassen und der Scooter kehrt in den Normalzustand zurück und setzt das Abbiegen fort. Im Allgemeinen gilt, dasses in der Kurve sicherer ist mit der hinteren Bremse und nicht mit der vorderen abzubremsen, am sichersten ist jedoch mit so einer Geschwindigkeit zu fahren, bei der Sie sicher gehen können, dass in der Kurve keine Bremsung erforderlich sein wird. Wenn es Ihnen gelingt die Situation mit dem Schleudern in der Kurve dadurch zu retten, dass Sie die Bremse loslassen, die das Schleudern verursachte, müssen Sie noch damit rechnen, dass das Rad in dem Moment, wo es wieder Adhäsion gewinnt, versuchen wird, Sie in die andere Richtung zu werfen – sog. Kick, was ein sekundäres Schleudern in die Gegenrichtung zu Folge haben kann. Diese ist jedoch schwächer und dauert kürzer an; deswegen kann sie einfacher bewältigt werden.
Kurvenoberfläche
Die Straßenoberfläche ist für eine sichere Kurvendurchfahrt viel wichtiger als der Zustand der Oberfläche bei einer Fahrt geradeaus. Die Reifen müssen nämlich der Zentrifugalkraft in Form einer Reibung um die Fahrbahnoberfläche entgegenwirken. Sobald diese Reibung für die Deckung der außerhalb der Kurvenrichtung wirkenden Kräfte nicht mehr ausreichend ist, kommen die Räder ins Schleudern und es folgt der Fall. Deswegen können Sie zum Beispiel auf einer feuchten Straße in der Fahrtrichtung genauso schnell fahren wie auf einer trockenen und es passiert nichts. Wenn Sie jedoch durch eine Kurve fahren, die Sie bei trockener Fahrbahn ohne jegliche Probleme kippen, muss die Adhäsion der Reifen bei einer feuchten Oberfläche nicht ausreichend sein und der ganze Scooter fällt zur Seite mit den Lenkgriffen Richtung rein in die Kurve – und Sie natürlich mit ihm. Es ist sehr schwer das genaue Limit dessen, was die Reifen noch bewältigen können, abzuschätzen und für jeden Scooter und jeden Fahrer ist dies individuell. Bei erschwerten Bedingungen (Feuchte, kalter Asphalt, Staub / Schotter auf der Fahrbahn, usw.) ist besser die Kurven langsamer durchzufahren. Wenn sich in der Kurve Unebenheiten, Schlaglöcher usw. befinden, ist wieder die einzige Antwort eine langsamere Geschwindigkeit. Schlaglöcher und Unebenheiten können nämlich ein Auseinanderkommen des Vorderrades und sein Oszillieren, ggf. auch völligen Verlust der Adhäsion verursachen. Diese Empfehlungen gelten auch für die Fahrt geradeaus, weil Sie nie wissen, wann Sie einem unerwarteten Hindernis ausweichen müssen.
Counter-steering (Gegensteuerung)
Es klingt zuerst unlogisch; der schnellste Weg zum raschen Abbiegen mit einem Scooter im Lauf ist jedoch zuerst fein die Lenkgriffe in die Gegenrichtung des Abbiegens zu drehen und dann diese wieder in die gerade Richtung zurückstellen. Diese Technik ist den Motorradfahrern gut bekannt und nach ein bisschen Probezeit wird sie bei jedem schnell beliebt sein. Das kurze Drehen der Lenkgriffe wird nämlich den Scooter stufenlos in die Gegenrichtung der Ansteuerung der Lenkgriffe neigen. Der Scooter wird dank dessen genau in die Gegenrichtung des primären Impulses abbiegen. Dann reicht ein Ausrichten der Lenkgriffe in gerade Richtung und der Scooter biegt schön in die Richtung ab, die wir brauchen. Es ist vorteilhafter, weil der Scooter von alleine gekippt wird und es reicht mit dem Körper seinen Neigungswinkel zu kopieren. Es handelt sich um eine fortgeschrittene Fahrtechnik und wir empfehlen ihr Ausprobieren ganz bestimmt nur dann, wenn Sie ausreichend Raum und die Sicherheitsausrüstung haben. Bei niedrigen Geschwindigkeiten kommt es zu diesem Effekt nicht und der Scooter fängt an dorthin abzubiegen, wo die Lenkgriffe eingeschlagen sind. Je schneller Sie jedoch fahren, umso stärker ist dieser Effekt. Deswegen sind Gewohnheit und Praxis erforderlich, um abschätzen zu können, welchen Impuls und bei welcher Geschwindigkeit der Scooter brauchen wird.
Der Fahrer dreht das Rad mit Lenkgriffen leicht nach links.
Der Scooter neigt sich nach rechts.
Der Fahrer gibt die Lenkgriffe in neutrale Lage zurück, d.h. das Rad ist wieder nach vorne ausgerichtet.
Die Zentrifugalkraft wirkt der Gravitationskraft entgegen.
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Physik hinter der Neigung
Warum verursacht die Neigung des Scooters, dass dieser nicht fällt sondern abzubiegen beginnt?
Wenn der Scooter auf der Stelle stehen würde, dann würde er bei einer Neigung einfach fallen, weil die einzige bedeutende einwirkende Kraft die Gravitation wäre und sein Schwerpunkt würde weg vom unteren Stützpunkt geraten. Da sich der Scooter bei der Fahrt jedoch mit einer nicht vernachlässigbaren Geschwindigkeit bewegt, wirkt diese so ein, dass der Scooter Richtung nach oben steht (dank dem gyroskopische Effekt der sich drehenden Räder) und beim Ankippen abbiegt (dank dem Effekt der gyroskopischen Präzession), wobei die Neigung gleichzeitig die einwirkende Schwungkraft kompensiert. Wenn Sie ein sich drehende Rad drehen, wird sich das in Drehung versetzte Rad von selbst ins Innere der gedanklichen Kurve neigen. Wenn wir uns das umgekehrt so vorstellen, dass wir das sich drehende Rad in das Innere der gedanklichen Kurve kippen, beginnt es dank demselben Effekt Richtung nach innen abzubiegen.
Warum müssen dann alle Zweiradfahrzeuge in der Kurve gekippt werden?
Es geht um das Erhalten des Gleichgewichts gegen die Zentrifugalkraft. Diese wirkt immer von der Kurve raus ein und der Scooter mit dem Fahrer kompensieren sie gerade dank der Neigung in die Gegenrichtung. Das Gleichgewicht zwischen der Gravitationskraft und der Zentrifugalkraft stellt dann die Stabilität sicher und der Fahrer fällt nicht trotz der Tatsache, dass wenn er genauso geneigt wäre und sich entlang der Kurve nicht bewegen würde, dann würde er fallen. Viel detaillierter ist diese gesamte Physik auf der Webseite Wikipedia beschrieben und Details zur gyroskopischen Präzession befinden sich auf dieser Seite. Aus der Sicht des Fahrers ist wesentlich sich damit abzufinden, dass wenn er die Kurve mit höherer Geschwindigkeit durchfahren möchte, muss er sich dementsprechend neigen und wenn die Neigung kleiner sein wird, dann muss der Scooter umso mehr gekippt werden, was keine sichere Kurvendurchfahrt darstellt.
Schwierigeres Gelände und Bedingungen
Die Fahrt im Gelände und bei erschwerten Bedingungen kann auch für erfahrene Fahrer eine Herausforderung darstellen. Deswegen habe ich einige Ratschläge zusammengestellt, die bei der Erhöhung Ihrer Sicherheit und somit auch der Freude am Fahren behilflich sein können.
Nasse oder feuchte Oberfläche
Die meisten Scooter sind offiziell nicht wasserbeständig – und zwar auch nicht gegen fließendes Wasser. Die Anleitungen geben klar an bei solchen Bedingungen nicht zu fahren. Nicht nur wegen eigener Sicherheit, sondern auch deswegen, weil die Beschädigung durch Wasser kein Gegenstand der Reklamation ist und eine neue Elektronik oder auch ein neues Akku sind ziemlich teuer. Deswegen fahren Sie nicht bei nasser Fahrbahn. In der Slowakei stellt eine sehr gute Quelle kurzfristiger Wettervorhersagen das Modell ALADIN von SHMÚ (Slowakisches hydrometeorologisches Institut) dar. In Tschechien können Sie das Modell ALADIN von ČHMÚ (Tschechisches hydrometeorologisches Institut) probieren. In Ungarn ist es der Server koponyeg.hu. Über allgemein ziemlich genaue Wettervorhersagen für das Gebiet von Tschechien, der Slowakei, Ungarn und auch der Ukraine verfügt der Server Yr.no (Webseite des norwegischen meteorologischen Instituts). Wenn es bereits am Morgen nass ist, oder die Vorhersage für den gegebenen Tag Regen ansagt, ist das sicherste für Sie und auch für Ihren Scooter eine andere Transportform zu wählen.
Achtung!Sollten Sie sich entscheiden die oben aufgeführten Informationen zu ignorieren, riskieren Sie einen Bruch der Garantie und ebenso die eigene Sicherheit. Wenn Sie trotz alldem fahren müssen, empfehle ich deutlich langsamer zu fahren.
Der Scooter wird viel schlimmer bremsen und insbesondere viel schlimmer abbiegen. Eine Kurve, die Sie gewöhnlich mit 30 km/h durchfahren, werden Sie bei Regen höchstens mit 10 km/h nehmen können, weil das Gemisch von Wasser und Staub oder gefallenem Laub sehr rutschig ist. Gar zu schweigen vom Öl von Fahrzeugen, das dank dem Wasser vom Asphalt auf die Oberfläche nach oben gelangt. Vergessen Sie nicht neben langsamerer Geschwindigkeit auch das Licht einzuschalten – vorderes und auch hinteres, weil das Sehvermögen bei anderen Verkehrsteilnehmern erschwert ist und Sie von diesen nicht mal am Tage gesehen werden müssen. Wenn Sie sich entscheiden die Fahrt fortzusetzen, halten Sie kurz an und überprüfen Sie, ob der Stecker für die Aufladung des Scooters und ebenso der USB- Stecker an der Anzeige, falls der Scooter damit ausgestattet ist, richtig geschlossen sind. Oftmals fließt das Wasser in die Elektronik gerade deswegen ein, weil die Scooterfahrer diese Stecker nicht gründlich geschlossen haben.
Einige Scooter überleben fließendes Wasser; beinahe kein Scooter überlebt jedoch das Eintauchen oder einen starken Wasserstrom. Seien Sie sich deswegen dessen bewusst, dass Ihr Scooter (bis auf Ausnahmen) für eine Fahrt im Regen oder auf nasser Straße nicht geeignet ist. Sie nehmen eine dauerhafte Beschädigung der Elektronik in Kauf, die sich nicht sofort nach einer längeren Fahrt im Regen bemerkbar machen muss. Das Wasser fließt oft in die Elektronik in einer kleinen Menge ein, wodurch die Feuchtigkeit erhöht wird und der Prozess der Oxidation beginnt. Bis sich eine Störung bemerkbar macht, können auch Wochen vergehen. Am gefährlichsten ist eine Fahrt durch Pfützen, weil man in der Geschwindigkeit ihre Tiefe und ebenso das, was auf ihrem Grund liegt, nicht sieht. Es kann ein tiefes Schlagloch sein oder geklebtes Laub, das rutschig ist. Sobald Sie durch eine Pfütze fahren, handelt es sich nämlich nicht mehr um ein stehendes Wasser, sondern um ein Wasser unter Druck, dass durch die Dichtungen leicht ins Innere des Scooters gelangen kann, und gleichzeitig um ein Tauchen, für das nicht mal Scooter mit erhöhter Wasserbeständigkeit zertifiziert sind. Deswegen gilt, dass die Fahrt durch eine Pfütze eine ganz schlechte Idee bei allen elektrischen Scootern ist. Die Fahrt im Regen oder kurz nach dem Regen ist eine sehr schlechte Idee aus der Sicht der Fahrtsicherheit und bei den meisten Scootern auch aus der Sicht der langfristigen Zuverlässigkeit oder des Bruchs der Garantiebedingungen. Deswegen gilt im Allgemeinen als eine gute Empfehlung, die Fahrt auf einer nassen Fahrbahn zu meiden und falls dies nicht möglich ist, wesentlich langsamer und immer außerhalb der Pfützen zu fahren. Man darf auch den Fakt nicht vergessen, dass die meisten Scooter über keine funktionsfähigen Kotflügel verfügen, sodass Sie sämtliche Verunreinigungen von der Straße im Nachhinein auf eigenem Rücken vorfinden.
Sollten Sie bei Ihrem Scooter nach der Fahrt im Regen oder auf nasser Fahrbahn irgendetwas Ungewöhnliches bemerken oder ein ungewöhnliches Summen oder andere Geräusche hören, schalten Sie ihn sofort aus und bringen Sie ihn zur Werkstatt. Wenn das Wasser bis zur Elektronik durchdringt, kann es einen gefährlichen Kurzschluss, Brand oder eine Beschädigung des Systems elektromagnetischer Bremsung zur Folge haben. Vorsicht ist auch bei Scootern mit einem Zertifikat gegen fließendes Wasser geboten, weil die Dichtungen durch lang andauernde Vibrationen, Einwirkung der Luft, des Streusalzes von den Straßen, usw. beschädigt sein können. Bei der Durchfahrt einer Pfütze in höheren Geschwindigkeiten kann man dazu noch nicht mehr über fließendes Wasser sprechen, da das von einem Rad abspritzende Wasser unter einem wesentlich höheren Druck ist als der gewöhnliche Regen.
Wenn Sie reale Folgen eines Durchdringens der Feuchtigkeit in den Scooter sehen wollen, schauen Sie sich den Teil über die Aufladung und die Akkus, insbesondere über den Einfluss der Feuchtigkeit an.
Fahrt auf nicht verfestigter Oberfläche
Wenn Sie einen Scooter haben, der dafür gebaut wurde, können Sie ruhig die Fahrt auf nicht verfestigter Oberfläche genießen, wie zum Beispiel Feldwege, Gras, Waldwege, usw. Geeignet sind hierfür insbesondere gefederte Scooter mit einer Größe der Räder von 10 Zoll und mehr. Die Fahrt im Gelände – sobald Sie sich daran gewöhnen – macht großen Spaß und ist lehrreich, weil sie ermöglicht leichter eigene Limits und die des Scooters herauszufinden. Wenn Sie dafür einen geeigneten Scooter haben, ist es einfach ein breites Lächeln und eine phantastische Art der Zeitverbringung mit Freunden.
Als Basis für die Fahrt auf nicht verfestigter Oberfläche gilt den Scooter lassen selbst den genauen Weg zu wählen. Wenn Sie mit Kraft die Lenkgriffe drücken und Ihren Gewicht auf sie übertragen werden, verschlechtern Sie die Stabilität und fallen dann leichter. Wenn Sie sich während der Fahrt dabei ertappen, dass Sie an der Lenkstange hängen oder an diese drücken und sich in die Lenkgriffe festkrallen, versuchen Sie langsamer zu fahren und ein bisschen zu relaxen. Sie werden sehen, dass der Scooter selbst einen stabileren Weg wählen wird, wenn Sie der Sache einen freien Lauf lassen. Selbstverständlich sollte eine hochwertige Sicherheitsausrüstung sein – Helm, festes Schuhwerk und Schützer. Bei einer Geländefahrt ist es besser nicht alleine zu fahren, sondern einen Kumpel mitzunehmen. Wenn Sie fallen oder den Scooter irgendwie beschädigen, haben Sie jemanden, der Ihnen helfen kann und Sie müssen dann nicht aus dem Wald 20 km lang alleine zurückgehen und den schweren Scooter schieben. Gar zu schweigen von der ersten Hilfe nach dem Fall.
Wenn die Oberfläche zu locker ist, übertragen Sie mehr Gewicht nach hinten und entlasten Sie ein bisschen das Vorderrad. Dies hilft enorm bei einer zügigeren Durchfahrt, insbesondere wenn Sie einen Scooter mit zwei Motoren oder mit Hinterradantrieb haben. Es scheint ein bisschen nicht intuitiv zu sein, aber dank der Verlagerung des Schwerpunktes mehr nach hinten wird das Vorderrad nicht mehr so tief eintauchen und bekommt eine bessere Durchfahrtsfähigkeit und Stabilität.
Bei einer steilen Fahrt bergab hilft es so viel Gewicht wie möglich nach hinten zu verlagern – genau wie beim starken Bremsen. Wenn die hintere Bremse für das Abbremsen bergab ausreichend ist, kann ihre Verwendung viel sicherer als die Verwendung der Vorderbremse sein, weil ein eventuelles Schleudern keinen Fall verursacht. Wenn der Scooter trotz der Bremsung mit der hinteren Bremse gefährlich an Geschwindigkeit zunimmt, nehmen Sie vorsichtig auch die vordere. Wenn das Rad ins Rutschen kommt und der Scooter weiter beschleunigt, ist es besser nicht abzuwarten, bis die Geschwindigkeit noch mehr zunimmt und einfach gleich runter zu springen. Lieber gleich jetzt als wenn Sie 20 km/h schneller fahren.
Bei einer steilen Fahrt bergauf muss so viel Gewicht wie möglich nach vorne verlagert werden – genau wie bei einer rasanten Beschleunigung. Rechnen Sie mit der Möglichkeit, dass das Rad auf der Stelle durchzudrehen beginnt und Sie den Berg nicht bis nach oben hinauffahren können. In diesem Fall ist es besser den Gashebel loszulassen, auszusteigen, den Scooter an den Lenkgriffen zu halten, diesen langsam drehen und zurück bergab fahren. Insbesondere wenn Sie (auch) einen Hinterradantrieb haben, ist es beim Aussteigen wichtig den Gashebel loszulassen, damit sich der Scooter nicht auf das Hinterrad stellt und Ihnen aus den Händen reißt, ggf. Sie hinterher zieht.
Man darf es jedoch nicht übertreiben und Sie sollten immer daran denken, dass der Scooter kein Geländemotorrad (Crossrad) ist und nicht für eine rohe Handhabung im Gelände gebaut wurde. Wenn Sie zum Beispiel bei einem Sprung die Konsole, Lagerung oder Federung beschädigen, wird dies nicht als Reklamation anerkannt und Sie müssen für die Reparatur zahlen. Der Hersteller weiß nämlich ganz genau, wie viel die einzelnen Komponenten aushalten und wird auf den ersten Blick herausfinden, ob der Stoßdämpfer bis auf Anschlag ging oder welche Kraft auf die Konsole ausgeübt wurde.
Fahrt im Dunkel und im Nebel
Ich habe noch keinen Scooter gesehen, dessen Standardbeleuchtung für eine flotte und langfristige Fahrt bei schlechten Sichtverhältnissen ausreichend wäre. Die meisten „Serienleuchten“ bei den Scootern sind eher dafür bestimmt, dass Sie von anderen gesehen werden und nicht dass Sie bei höheren Geschwindigkeiten im Dunkel gut sehen. Deswegen empfehle ich dringend sich nicht nur auf die Serienbeleuchtung zu verlassen – wenn Sie längere Fahrten im Dunkel planen, investieren Sie in hochwertige nachträgliche Beleuchtung mit eigener, unabhängiger Einspeisung. Und wenn Sie es wirklich ernsthaft meinen, dann gleich in zwei Stück. Die Unabhängigkeit der nachträglichen Beleuchtung stellt nämlich eine weitere bedeutende Erhöhung der Fahrtsicherheit bei Nacht dar. An den Lenkgriffen ist für gewöhnlich genügend Platz und falls nicht, vergessen Sie bitte nicht, dass auch die Lenkstange selbst für das Anbringen weiterer Zubehörteile phantastisch geeignet ist. Ein sehr gutes Zubehörteil können ein Helm mit Beleuchtung, ggf. auch mit Blinkern und ebenso klassische hintere Blinkleuchter für ein Fahrrad, die Sie an Ihre Kleidung oder an Ihren Rucksack befestigen können.
Die Fahrt mit einer Last
Ob Einkauf, Laptop oder ein Sack Sand aus Hornbach – das Gewicht wird Ihre Fahrt ganz bestimmt beeinflussen. Die schlimmste Lösung sind an die Lenkgriffe eingehängte Körbe oder Taschen. Sie können sicher einen kleinen Einkauf von einigen Kilogramm schaffen; Ihre Stabilität wird jedoch dank ihrer Schwungkraft stark beeinträchtigt. Es reicht, dass Sie zum Beispiel nach links abbiegen und der Inhalt des Korbs oder die ganze Tasche wird dank der Schwungkraft nach rechts ziehen und die Lenkstange aus dem Gleichgewicht bringen. Dies ist nichts Angenehmes und auch nichts Sicheres, weil Sie keine Kontrolle über den Schwerpunkt haben, der sich ohne Ihre Kontrolle ständig verlagert.Jegliche Last gehört deswegen in einen Rucksack auf Ihrem Rücken. Dort ist sie stabiler, fliegt nicht in Kurven von einer Seite zur anderen und Sie können sie zusammen mit Ihrer Körperlage steuern. Passen Sie auch darauf auf, dass Sie mit der Last das zulässige Höchstgewicht Ihres Scooters nicht übersteigen, weil dann die Lager, Stoßdämpfer und weitere Komponenten extrem leiden und bei Unebenheiten auf der Straße kann es zur Beschädigung oder sogar zum Bruch einiger Teile des Scooters kommen.
Niedrige Temperaturen
Niedrige Temperaturen sind kein Grund mit dem E-Scooter nicht zu fahren, solange der Tag trocken ist. Viele Fahrer fahren im Laufe des gesamten Jahres und so ist es richtig. Man muss sich passend einziehen; ganz bestimmt sind dicke Handschuhe angesagt, weil steife Finger bei der Bedienung der Bremsen keine übliche Kraft und Genauigkeit haben. Der Helm muss vor einer Mütze bevorzugt werden und sofern es Ihnen nicht gelingt diesen aufzusetzen, kaufen Sie lieber einen gefütterten Helm als ohne diesen zu fahren. Denken Sie daran, dass niedrige Temperaturen die Li-Ion- Batterien zwar nicht beschädigen; einige Prozesse in ihnen werden jedoch dadurch verlangsamt und die Batterie kann nicht ihre gesamte Kapazität nutzen. Wenn Sie demnach den Scooter draußen in der Kälte lassen, wird dieser Ihnen nicht seine gewöhnliche Laufleistung bieten. Diese kann bei starker Kälte auch um 30 – 40% weniger als im Sommer sein. Man muss damit rechnen, damit Sie nicht irgendwo auf dem halben Weg mit leerem Akku hängen bleiben.
Denken Sie weiter daran, dass Sie nicht über Winterreifen wie die Autos verfügen und deswegen wahrscheinlich ist, dass das Reifengemisch viel härter als im Sommer sein wird. Dies führt zu einem längeren Bremsweg und einer verschlechterten Traktion in den Kurven – fahren Sie deswegen etwas langsamer. Ich empfehle auch die Sektion zur Fahrt auf nasser Oberfläche und im Regen durchzulesen. Dies betrifft auch den Winter – wenn es draußen nass und kalt ist, ist es besser nicht zu fahren – und zwar gleich aus mehreren Gründen. Der Scooter wird auf Eis natürlich gar nicht bremsen und wenn Sie versuchen auf Eis abzubiegen, werden Sie in der Regel fallen. Wenn Sie im Winter zufällig auf eine vereiste Fläche (zum Beispiel gefrorene Pfütze) geraten, das einzige, was Sie machen können um nicht zu fallen, ist genau in der Richtung weiter zu fahren, in der Sie auf die Fläche gekommen sind. Es hilft kein Bremsen und ganz gewiss kein Versuch die Fahrtrichtung zu ändern.
Techniken und Strategien
Vorausahnen und defensive Fahrweise
Defensive Fahrweise ist eine Fahrweise mit Verwendung solcher Techniken und Strategien, die das Risiko minimieren und dabei helfen, Unfälle in erster Reihe durch das Vorausahnen gefährlicher Situationen zu vermeiden. Es handelt sich um Fahren mit dem Ziel das Leben, die Zeit und das Geld trotz Umgebungsverhältnissen und Verhalten anderer Menschen zu schützen. Eine solche Fahrweise erfordert mehr als nur die Kenntnis der Regel und der richtigen Fahrttechnik. Das Ziel ist, dass der Fahrer die gefährlichen Situationen vorausahnt, die nicht nur durch Umgebungsverhältnisse, sondern auch durch Fehler anderer Fahrer oder Fußgänger verursacht wurden. Als ob Sie mit dem Bewusstsein fahren würden, dass alle außer Ihnen ganz richtig betrunken sind und deswegen höchstwahrscheinlich einen Fehler machen werden.
Hauptprinzipien dieser Technik sind:
- Kontrolle der eigenen Geschwindigkeit.
- So weit wie möglich nach vorne schauen und das Unwahrscheinliche erwarten.
- Aufpassen und konzentriert sein, ohne Ablenkung der Aufmerksamkeit.
- Vorbereitung auf allen Formen der Aktionen und Reaktionen anderer Fahrer und Fußgänger.
- Von anderen nicht das erwarten, was Sie an ihrer Stelle machen würden.
- Verfolgung und Respektieren anderer Fahrer und Fußgänger.
- Einhaltung sicherer Entfernung.
- Anpassung der Fahrttechnik den Wetter- und Straßenbedingungen.
- Anpassung eigener Geschwindigkeit vor der Kurvendurchfahrt so, dass in der Kurve kein Bremsen erforderlich ist.
Defensive FahrweiseAlles, was Sie für eine sichere Fahrweise benötigen, befindet sich in Ihrem eigenen Kopf.
Wenn Sie Ihre Umgebung richtig sehen und auch wahrnehmen werden, beginnen Sie besser vorauszuahnen und langsamer fahren, noch bevor Sie feststellen, dass Sie ganz anhalten müssen. Fahren Sie niemals zu zweit auf dem Scooter. Der E-Scooter ist sehr sensibel auf das Gleichgewicht und Sie haben keine Kontrolle über Ihren Mitfarhrer. Die Scooter sind hierfür von der Konstruktion her nicht gebaut und auch der kleinste Fehler (es muss nicht Ihr sein) kann einen ernsthaften Fall verursachen. Für das Lenken des Scooters brauchen Sie beide Hände! Versuchen Sie nicht nur mit einem zu fahren – z.B. einen Anruf am Handy entgegen zu nehmen, weil wenn es zur Oszillation des Vorderrades kommt, können Sie diese bei einem asymmetrischen Griff an den Lenkgriffen nicht stoppen (der Autor des Textes spricht aus eigener Erfahrung).
Fahren Sie mit Empathie und Verständnis für die anderen um Sie herum. Die Straße gehört nicht Ihnen alleine und so sollten Sie diese teilen. Ein bisschen langsamer zu fahren ist immer besser als ein bisschen schneller zu fahren. Es werden sich bei Ihnen auch diejenigen bedanken, die Angst vor E-Scootern haben; fahren Sie deswegen vernünftig und verantwortungsbewusst. Adrenalin gehört weder auf die Straßen, noch auf die Fußwege. Am wichtigsten ist immer sicher nach Hause zu kommen und niemanden dabei zu gefährden. Fahren Sie immer mit so einer Geschwindigkeit, dass Sie auf eine Entfernung anhalten können, auf die Sie sehen.
Verhalten am SteuerIm Allgemeinen gilt, dass Sie sich nachdem am Steuer eines Autos oder beim Lenken eines E-Scooters verhalten, welcher Mensch Sie sind. Deswegen ist bereits vom Weiten zu sehen, wer ist wer – je nachdem, wie er fährt. Welcher Mensch sind Sie?
Fahren zwischen den Menschen
Wenn ein E-Scooter auf einem Bürgersteig oder zwischen den Menschen fährt, sollte er die Schrittgeschwindigkeit nicht überschreiten und niemanden gefährden. Der Fußgänger hat immer Vorfahrt; er hat Recht auf den Bürgersteig und Sie sind in diesem Fall der Eindringling. Damit muss man sich abfinden, sich das so im Kopf speichern und das Recht der Fußgänger auf Nutzung des Bürgersteigs nach Belieben respektieren. Fahrer, die knapp an den Fußgängern vorbeifahren oder diese dicht überholen, sind nicht nur arrogant und rücksichtslos, sondern gefährden dazu noch nicht nur sich selbst und ihre Umgebung, sondern auch die Zukunft der E-Scooter. Solche Fahrer wollen wir nicht unter uns haben und sie gehören nicht nur auf einen E-Scooter, sondern auch nicht ans Steuer! Würde es Ihnen gefallen, wenn jemand Ihre Großmutter, die ruhig mit ihrem Einkauf geht, einfach so zu Tode erschrecken würde? Seien Sie sich dessen bewusst, dass der E-Scooter ganz leise ist – sogar noch leiser als Rollschuhe oder ein Fahrrad und die Fußgänger haben keinen Grund sich an Scooterfahrer zu gewöhnen, die mit ähnlicher Geschwindigkeit wie die Autos rasen, jedoch auf dem Bürgersteig. Die Fußgänger haben das volle Recht und den Anspruch auf ihre Umgebung nicht zu achten, in das Handy zu glotzen, nachdenklich zu schreiten, mit Kopfhörern an den Ohren, oder einfach nur so die Richtung plötzlich zu ändern, wenn sie sich daran erinnern, dass sie zu Hause ihren Geldbeutel vergessen haben. Erinnern Sie sich daran, dass das Wort Bürgersteig/Gehweg das Gehen inne hat. Nicht Radfahren oder das Fahren mit einem E-Scooter.
Das Gesetz sagt hierbei klare Worte – ein E-Scooter hat auf dem Bürgersteig nichts zu suchen, sofern er schneller als mit Schrittgeschwindigkeit fährt. Wir sollten jedoch nicht nur das bearbeiten, was das Gesetz sagt – sagen wir uns, dass das oben Geschriebene auch von der Vernunft her kommt. Ich propagiere keinesfalls die Fahrt auf dem Bürgersteig, ich tue diese auch nicht zu empfehlen; andererseits jagt uns der Zustand unserer Straßen, Radwege und die Denkweise der Autofahrer doch eines Tages auf den Bürgersteig und für den hypothetischen Fall, dass sie hier schneller als mit der Schrittgeschwindigkeit fahren würden, habe ich ein paar Ratschläge vorbereitet, wie dies möglichst am sichersten zu machen ist.
Fahren Sie stets so, dass Sie vor dem nächstmöglichen Punkt, an dem ein Fußgänger erscheinen kann, sicher anhalten können.
Solche Punkte sind zum Beispiel, jedoch nicht ausschließlich folgende:
- Ecke eines Gebäudes
durch die Sie nichts sehen und aus der ein Läufer, ein kleines Kind oder ein Hund rauslaufen kann.
- Gebäudeausgänge
Am gefährlichsten ist eine Tür, die offen steht oder nach innen geöffnet wird, sodass Sie die Tatsache, dass sie von jemandem geöffnet wird, erst im letzten Moment merken.
- Geparkte Autos
durch die Sie nichts sehen. Von hinten eines geparkten Autos kann jederzeit ein Fußgänger herauslaufen.
- Bänke, auf denen jemand sitzt.
Er muss Sie nicht merken und streckt die Füße oder läuft plötzlich los.
- Unterführungen
aus denen nicht nur ein Fußgänger herauslaufen, sondern auch ein Auto herausfahren kann, das Ihre Geschwindigkeit nicht erwartet.
- Ausfahrten der Parkplätze
insbesondere diejenigen im Untergrund. Sie erwarten nicht, dass jemand schneller in den Weg laufen wird; ihre Aufmerksamkeit ist durch die anspruchsvolle Lenkung des Fahrzeuges gemindert.
- Zebrastreifen
und zwar auch wenn Sie grünes Licht haben. Achtung, ein Fahrer kann nicht vorausahnen, dass Sie über den Zebrastreifen mit einer Geschwindigkeit rasen, die höher als die Schrittgeschwindigkeit ist. Am gefährlichsten sind diejenigen, wo der Fahrer nach links oder nach rechts abbiegt und dazu auch grünes Licht hat. Wenn Sie in einer solchen Situation überfahren werden, kann nach dem Fehler nicht beim Fahrer gesucht werden, auch wenn Sie grünes Licht hatten.
Fahren zwischen den Autos
Beginnen wir damit, dass Sie das Recht haben zwischen den Autos zu fahren. Sie müssen Sie ebenso respektieren, wie die Radfahrer, Rollerfahrer und Motorradfahrer. Dies ändert nichts daran, dass Sie in dem Fall, dass etwas Schlimmes passiert, am kürzeren Strang ziehen werden, weil Sie im Gegenteil zum Fahrer nicht von Blechen und Airbags geschützt werden. Wenn Sie auf die Straßen wollen, sollten Sie die Verkehrsregeln gründlich studieren, insbesondere wenn Sie nicht im Besitz eines Führerscheins sind. Da Sie auf der Straße der am meisten gefährdete sind, wird die Tatsache, dass Sie selbst irgendwelche Vorschrift nicht einhalten oder nicht sichergehen können, das letzte sein, was Sie wollen, dass Ihnen passiert. Sie müssen stets ohne Zweifel wissen, wer in welcher Situation Vorfahrt hat. Es gibt eine ganze Menge von online- Tests für die Kreuzungen und Sie können nichts falsch machen, wenn Sie diese durchgehen und prüfen, ob Sie alle beherrschen.
Wenn Sie auf einer Straße zwischen den Autos fahren rechnen Sie damit, dass ein Auto nach rechts abbiegen und Ihren Weg kreuzen wird, und zwar ohne den Blinker zu nutzen oder abzuwarten, bis Sie rechts vorbeifahren. Nicht jeder Fahrer schaut in den Rückspiegel und gar nicht jeder in den auf der rechten Fahrzeugseite. Es ist einfach so und Sie müssen dies im eigenen Interesse vorausahnen.
Wenn Sie neben einem Auto fahren und dieses zu bremsen beginnt, bremsen Sie auch statt sich daran zu erfreuen, dass Sie es überholen. Ein Auto bremst immer aus einem bestimmten Grund – es kann einen Fußgänger den Zebrastreifen überqueren lassen, oder es läuft ein Hund über die Straße. Wenn Sie nicht zusammen mit ihm verlangsamen, riskieren Sie, dass Sie gegen das prallen, wofür das Auto gebremst hat.
Nutzen Sie keine Kopfhörer, weil Sie im Verkehr hören müssen, was um Sie herum geschieht. Wenn Sie es ohne Musik nicht aushalten können, verwenden Sie Kopfhörer, die den Straßenlärm durchlassen.
Geben Sie Vorfahrt denjenigen, die sie haben sollen; verlassen Sie sich jedoch nicht darauf, dass Sie die Vorfahrt bekommen, wenn sie diese haben sollten. Fahren Sie deswegen herabgelassen und mit einer ausreichenden Reserve, so dass stets alle sicher ans Ziel ihrer Fahrt gelangen.
Wenn Sie hinter einem Auto fahren, lassen Sie stets eine ausreichende Entfernung – Reserve für den Fall einer abrupten Bremsung. Das Fahrzeug vor Ihnen kann bessere Bremsen haben, oder kann auch passieren, dass Sie langsamer reagieren.
Wenn Sie mehrere sind, fahren Sie nicht nebeneinander. Einerseits ist es ein Verstoß gegen die Vorschriften, andererseits insbesondere gegen die Vernunft. Je weniger Platz Sie den anderen übrig lassen, damit diese Sie überholen können, umso dichter wird der Überholvorgang sein.
Achten Sie auf Schlaglöcher auf der Straße, offene und halboffene Kanalöffnungen. Auf Straßen kommen geläufig große und tiefe Schlaglöcher (insbesondere im Frühling), aber auch Kanäle mit breiten Öffnungen für das Ablaufen des Wassers vor. Das Rad eines Autos oder eines Motorrads passt da nicht rein, aber das kleine Rad eines Scooters oft schon. Die Durchfahrt einer solchen Öffnung kann mit einem Fall enden, der umso gefährlicher sein kann, wenn ein Auto hinter Ihnen fährt. Riskieren Sie deswegen in einer solchen Situation nicht und fahren Sie diese über den Straßenrand um oder verlangsamen Sie, wodurch auch das Auto hinter Ihnen gezwungen sein wird zu verlangsamen, als das Ganze zu riskieren und in einer höheren Geschwindigkeit zu fallen. Der Fahrer hinter Ihnen soll lieber schimpfen (Sie haben dasselbe Recht auf die Straße wie er), als dass Sie zum Beispiel bei 40 km/h runterfallen. Wenn Sie niemanden gefährdet haben und ein Fahrer Sie zu beschimpfen beginnt – nur weil Sie wegen eigener Sicherheit verlangsamen, erklären Sie ihm ruhig, dass er Ihnen dafür danken sollte, dass Sie mit einem Scooter fahren. Ansonsten würden Sie auch in einem Auto sitzen und der Verkehrsstau am Morgen wäre noch schlimmer; gar zu schweigen vom Einfluss auf die Umwelt. Wenn er auch mit einem Scooter unterwegs wäre, könnte ruhig passieren, dass er zur Arbeit früher und mit besserer Laune kommen würde.
Wenn Sie stehende Autos überholen oder an den am Bürgersteig geparkten Autos vorbeifahren, denken Sie daran, dass jederzeit jemand an einem dieser Autos die Tür aufmachen kann, ohne in den Rückspiegel zu schauen. Dies passiert zum Beispiel im Stau, wenn sich die Kinder entscheiden, den kurzen Weg zur Schule schneller zu Fuß zu schaffen. Plötzlich wird vor Ihnen eine Tür geöffnet und Sie haben keine Chance abzubremsen. Halten Sie deswegen lieber einen Abstand von den Autos und fahren Sie insbesondere nicht unnötig schnell. Sowieso werden Sie offensichtlich an Ihrem Bestimmungsort früher als die Fahrer sein, die Sie überholen.
Bremsen Sie ab, wenn Sie einen Bus sehen, der an der Haltestelle oder am Bürgersteigt steht. Sie wissen nie, wer vom hinten des Busses aus rauslaufen wird und da Sie nicht gehört werden, muss sich die Person, die da rausläuft, nicht dessen bewusst werden, was für ein Schwachsinn das ist.
Wenn Sie sich einem Zebrastreifen nähern und auf der Straße fahren, verlangsamen Sie immer und seien Sie bereit zu bremsen, auch wenn keiner über den Zebrastreifen geht. Es kann zum Beispiel im letzten Moment ein anderer Scooterfahrer, der sich beeilt und nicht an die möglichen Folgen denkt, den Zebrastreifen durchfahren. Wenn Sie neben einem Auto fahren und dieses bremst, bremsen Sie immer zusammen mit ihm, weil das Auto gerade jemandem Vorfahrt geben kann, den Sie aus Ihrem Blickwinkel nicht sehen. Viele Unfälle entstehen genau so, dass ein Auto im linken Fahrstreifen vor dem Zebrastreifen bremst und einen Fußgänger passieren lässt, wobei das Auto im rechten Fahrstreifen gar nicht merkt, wass passiert und die Fahrt fortsetzt. Dann läuft ihm der Fußgänger im letzten Moment in den Weg, weil sie sich gerade wegen dem Auto im linken Fahrstreifen gegenseitig nicht gesehen haben. Derselbe Unfall kann auch Ihnen mit dem Scooter passieren; denken Sie deswegen immer darüber nach, warum jemand bremst.
Ecken, Ausfahrten, Ausgänge, Kurven
Es handelt sich um eine der meist übersehenen Regeln einer sicheren Fahrt mit dem E-Scooter. Fahren Sie stets so, dass Sie auf eine Entfernung zum nächstgelegenen Punkt anhalten können, wo ein unerwartetes Hindernis auftauchen kann. Es betrifft jegliche Fahrten, überall – ob irgendwo im Gelände, in der Stadt oder auch außerhalb der Stadt. Wo Sie nicht hinsehen können, dort müssen Sie stets imstande sein jederzeit anzuhalten. Typische Punkte sind: Straßenecke, Ausgang eines Wohnhauses, Ausfahrt aus dem Untergrundparkplatz, Ausfahrt eines Autos aus dem Parkplatz durch eine Unterführung oder zwischen zwei Gebäuden, Ausgang aus Geschäftsräumlichkeiten, von hinten eines geparkten Lieferwagens, usw.
Beispiele der Orte, an denen es immer besser ist zu verlangsamen
Zur Illustration rechnen wir damit, dass der Scooter am Straßenrand oder auf dem Bürgersteig fährt:
- Ausfahrt aus einem Parkplatz, speziell aus dem Untergrundparkplatz. Der ausfahrende Fahrer kann mit eigener Kupplung bergauf kämpfen und erwartet den kleinen, schnellen Scooter von links nicht. Deswegen ist es besser ein bisschen abzubremsen und auf eine Vollbremsung vorbereitet zu sein.
- Ecke eines Gebäudes, hinter das ich nicht sehe. Kommt da ein Jogger heraus? Ein Hund, der jemandem weggelaufen ist? Ich bremse immer so, dass ich auf eine Entfernung anhalten kann, auf die ich sehe.
- Die Aussicht wird durch die Ecke eines Gebäudes blockiert, deswegen verlangsame ich, auch wenn ich auf der Straße fahre und nach rechts abbiege. Wenn ich auf der Straße bin, habe ich zwar anhand der Regel der rechten Hand die Vorfahrt; ich verlasse mich jedoch nicht darauf und mache von diesem Vorfahrtsrecht erst dann Gebrauch, wenn ich mir sicher bin, dass mich die anderen Fahrer nicht nur sehen, sondern auch wahrnehmen.
- Gebäudeausgang. Jederzeit kann ein Mensch da rauslaufen, der es zu einem Treffen eilig hat; dies gilt doppelt, wenn ich auf dem Bürgersteig fahre und nicht auf der Straße. Wenn ich auf dem Bürgersteig bin, verlangsame ich ganz sicher auf die Schrittgeschwindigkeit.
- Bevor ich nicht in die Kurve sehe, verlangsame ich präventiv. Ich beginne erst dann zu beschleunigen, wenn ich die gesamte Kurve sehe. Was wäre, wenn dort ein abgestelltes, defektes Auto steht?
- Die Aussicht in die Kurve wird durch einen Baum behindert. Ich verlangsame in der gesamten Kurve, bis ich nicht ausreichende Sicht nach vorne habe.
- Bei stehenden Fahrzeugen verlangsame ich immer . Stets kann jemand in einem stehenden Auto plötzlich die Tür aufschlagen ohne in den Rückspiegel zu schauen – ob auf die Seite des Bürgersteigs oder der Straße. Speziell auf der Seite des Bürgersteigs kann keiner erwarten, dass dort ein schneller E-Scooter fahren wird.
Oberfläche
Unter der Oberfläche meine ich nun insbesondere ihren Zustand aus der Sicht der Qualität und nicht der Witterungsbedingungen. Dies wird im Teil Nasse oder feuchte Oberfläche behandelt. Die Oberfläche selbst, auf der Sie fahren, hat einen starken Einfluss auf die Sicherheit der Fahrt selbst. Über die Fahrt auf einer nicht verfestigten Oberfläche schreibe ich hier. Was passiert jedoch im Falle anderer, gewöhnlichen städtischen Fallen?
Zerschlagene Straßen / Fußwege / Löcher und Kanäle
Es hängt von Ihrem Scooter ab. Größere Scooter mit guter Federung haben kein Problem mit einer solchen Oberfläche und bewältigen alle gewöhnlichen Löcher oder Schlaglöcher. Wenn Sie einen kleineren, nicht genügend gefederten Scooter mit Vollreifen oder mit kleinen Rädern haben und durch Ihre Fahrweise niemanden bedrohen, lohnt es sich „zickzack“ zu fahren und alle Unebenheiten umfahren. Sie werden zwar langsamer vorankommen, fallen jedoch nicht und schonen dabei auch Ihren Scooter. Wenn sich die Durchfahrt solcher Oberflächen nicht vermeiden lässt und Sie wissen, dass sie keine Abbremsung schaffen, haben Sie immer noch viele Möglichkeiten die Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Wenn das Loch oder die Unebenheit kurz und nicht allzu hoch sind, können Sie darüber springen. Ja, mit dem Scooter geht es mit ein bisschen Übung ganz leicht. Leichtere Modelle können vom Fahrer auch auf 15 cm vom Boden gebracht werden, was für ein Überspringen eines ordentlichen Hindernisses völlig ausreichend ist. Sie müssen jedoch über genügend Geschwindigkeit und Praxis verfügen – wenn Sie nämlich nicht rechtzeitig oder nicht weit genug springen, kann dies mit einem nicht schönen Fall noch schlimmer gemacht werden. Deswegen empfehle ich es nur für erfahrene Fahrer. Mit ein bisschen Praxis können nicht nur Löcher, sondern auch die Verlangsamungsstreifen übersprungen werden. Denken Sie jedoch daran, dass wir hier über den Manöver in einer Krisensituation, beim Versuch den Fall abzuwenden sprechen. Die meisten Scooter sind nicht für regelmäßiges Springen und Stuntman- Aufführungen gebaut.
Wenn Sie sich den Sprung nicht zutrauen oder viel zu langsam fahren, ist am besten bis zum letzten möglichen Moment stark zu bremsen. Dicht vor dem Aufprall ist die Bremse loszulassen und das Vorderrad ein bisschen zu entlasten durch das Ziehen an den Lenkgriffen und Körperneigung nach hinten. Dies mindert einerseits die Kraft des Aufpralls auf das Vorderrad und ermöglicht Ihnen das Hindernis durchzufahren; andererseits wird auch die Chance verringert, dass der Scooter um das Vorderrad umschlägt und Sie weiter fliegen werden. Dank der vorherigen Bremsung wird der Aufprall auf das Hindernis viel schwächer sein, sodass Ihre Aussichten bei einer solchen Reaktion viel besser sein werden. Wenn Sie bereits sehen, dass nichts helfen wird und Sie nach vorne fliegen werden, ist es an der Zeit den Scooter loszulassen – er soll eigenen Weg gehen – und versuchen auf den Beinen oder zumindest mit den Händen nach vorne zu landen und den Fall dadurch zu dämpfen. Lieber sollen die Handflächen (ideal in Handschuhen) den Schaden davon tragen, als eine Verletzung des Kopfs oder des Rückens in Kauf zu nehmen.
Bordsteine
Wenn Sie kein wirklich gutes Fahrwerk und gute Räder haben, steigen Sie vor einem Bordstein immer ab und tragen Sie den Scotter darüber. Auch die niedrigeren Bordsteine können scharfe Kanten haben und Ihren Reifen, die Radlagerung, das Fahrgestell, usw. beschädigen und im schlimmeren Fall eventuell auch einen Fall verursachen. Wenn Sie sicher sind, dass Sie den Bürgersteig bei der Fahrt bewältigen, lohnt sich immer das Vorderrad durch die Verlagerung des Gewichts nach hinten und eventuell auch ein feines Ziehen an den Lenkgriffen Richtung nach oben zu entlasten. Der Aufprall auf das Vorderrad wird dadurch kleiner sein. Wenn du bereits oben bist, verlagere schnell das Gewicht mehr nach vorne – hiermit hilfst du wieder dem hinteren Rad. Wenn Sie sich verrechnet und das Vorderrad nicht genügend entlastet haben, bleibt es hängen, der Scooter dreht sich um dieses nach vorne und Sie werden zusammen mit ihm fliegen. Hier ist es wieder die Zeit den Scooter loszulassen und zu versuchen den Fall so gut wie möglich zu mildern – ideal zurück auf den Beinen zu landen. Wenn es nicht gelingt, strecken Sie die Hände nach vorne und verlangsamen Sie den Fall mit den Handflächen. Das Durchfahren der Bordsteine wird im Allgemeinen nicht empfohlen, weil Sie dadurch die Lenkstange übermäßig belasten, wofür die meisten Scooter nicht gebaut sind. Früher oder später droht dann seine Beschädigung.
Bodenfreiheit
Ein weiteres Maß, das wir beachten müssen, ist die Bodenfreiheit, insbesondere bei den kleineren Scootern. Auch kleinere Bordsteine können unangenehme Unfälle zu Folge haben. Es reicht, dass der Scooter eine niedrigere Bodenfreiheit hat und die Plattform bei der Durchfahrt den Bordstein nur streicht. Dies führt fast immer zu einer plötzlichen und unerwarteten Verlangsamung des Scooters und der Fall ist unausweichlich. Dies kann Ihnen auch bei der Abfahrt vom Bordstein runter passieren, was umso gefährlicher ist, dass der Fall dann typisch auf die Straße unter die Autos und gleichzeitig vom oben nach unten folgen wird, was heißt, dass er auch umso härter sein wird. Passen Sie neben der Bodenfreiheit auch auf die untere Befestigung des hinteren Stoßdämpfers, die bei einigen Modellen verflucht niedrig ist. Sie können sich denken, dass die Bodenfreiheit des Scooters ausreichend ist; dnak der niedrigen Befestigung des Stoßdämpfers kann sie nicht mal die Hälfte betragen. Sie fahren zwar durch die Unebenheit durch, erfassen diese jedoch gerade im Befestigungspunkt und schon haben Sie sich etwas eingebrockt. Nehmen Sie ebenso zur Kenntnis, dass je mehr Sie als Fahrer wiegen, umso niedriger wird bei den gefederten Modellen die Bodenfreiheit sein. Bei einer Belastung kann sie wesentlich niedriger sein, als wenn der Scooter irgendwo am Ständer geparkt ist.
Kopfsteinpflaster
Ein beliebtes Bauelement, verwendet sowohl bei Straßen, als auch bei Bürgersteigen. Ein Feind für Fahrgestelle der Scooter und für Vollreifen. Bei Feuchte sehr rutschig, viel mehr als gewöhnlicher Asphalt oder Beton. Insbesondere bei weniger gefederten, leichten Scootern ist es am besten anzuhalten und den Scooter durch dieses Stück zu schieben. Es ist besser als hinzufallen oder den Scooter zu zerstören.
Weiße Streifen
Auch eine fein benebelte oder feuchte weiße Farbe auf der Straße verhält sich wie Eis. Ob Mittelstreifen, Zebrastreifen, Randstreifen – es wird immer sehr rutschig. Wenn Sie in der Kurve sind und sehen, dass Sie einen solchen Streifen überfahren müssen und dieser feucht ist, am besten den Scooter dicht vor dem Streifen ausrichten, den Streifen geradeaus ohne Kippen durchfahren und dann die Kurve fortsetzen.
Schotter und Staub
Insbesondere nach dem Winter sollten Sie auf Schotter auf der Straße sehr aufpassen. Ist extrem rutschig – insbesondere in einer Kurve – und das Bremsen ist dabei sehr schlecht. Wenn Sie beim Schotter auf der Fahrbahn von einem Auto überholt werden, achten Sie auf den von den Reifen abspringenden Schotter und tragen Sie präventiv eine Schutzbrille, um Ihre Augen zu schützen. Wenn Sie sehen, dass sich Schotter in einer Kurve befindet, verlangsamen Sie immer vor der Kurve und verhalten sich, als ob dort Eis liegen würde. Es ist stets besser ein bisschen langsamer zu fahren, als schneller zu fahren und zwischen den Autos zu fallen.
Unterschätzen Sie nicht den Service
Scooter und sein Zustand
Die Sicherheit beim E-Scooter beruht nicht nur in aktiven Elementen, wie die Fahrtechnik selbst oder das Vorausahnen. Einen enormen Einfluss hat auch der technische Zustand des Scooters, seine richtige Einstellung und Eignung für die gegebenen Bedingungen.
Eignung für die „gegebene Mission"
Nicht jeder Scooter ist für jede Mission geeignet und wenn er diese auch bewältigen kann, bedeutet es nicht, dass er dafür bestimmt oder geeignet ist. Mit einem leichten Sportcabrio kann man bis nach Nordpolen durch zerschlagene Landstraßen kommen und dort irgendwo im Wald eine leichte Off-Road- Fahrt durchziehen; dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das Auto dafür nicht bestimmt ist, das Fahrwerk dafür nicht gebaut wurde und dass der Fahrer erholt und voll konzentriert ans Ziel kommt. Ein großes SUV kann zwar in der Stadt fahren, es einzuparken und mit ihm in engen Gassen zu manövrieren wird jedoch ein Problem darstellen.
Man muss deswegen gleich vom Vornherein klarstellen, wofür Ihr Scooter geeignet ist und wofür nicht. Das größte Problem kommt bei den kleinen, leichten Scootern, von denen ihre Besitzer viel zu viel erwarten und die sie überschätzen. Sie können zwar lange Strecken auf schlechten Straßen bewältigen; es bedeutet jedoch nicht, dass sie dafür auch geeignet sind. Sie leiden langfristig durch starke Vibrationen und fahren an der Grenze oder sogar hinter der Grenze ihrer Möglichkeiten. In einem solchen Fall riskieren Sie nicht nur Ihren Scooter, den Sie schrittweise, jedoch dauerhaft zerstören, sondern insbesondere Ihre eigene Sicherheit. Bei einer langen Fahrt mit einem weniger gefederten Scooter leidet Ihr Körper und die Konzentrationsfähigkeit verschlechtert sich nach und nach. Ununterbrochene Vibrationen, Ausweichen den Schlaglöchern, kleinere Räder oder schwächere Bremsen tragen langsam dazu bei, dass Ihre Fahrt nach und nach von der Freude in ein Leiden umgewandelt wird. Einen enormen Einfluss hat ein solcher „Missbrauch“ des Scooters auf seinen technischen Zustand und somit auch auf Ihre Sicherheit.
Ich beginne mit der Laufleistung, die vom Hersteller angegeben wird. Diese Zahlen werden bei optimalen Bedingungen angegeben – meistens mit einem Fahrer mit Gewicht von ungefähr 70 kg und einer Fahrt bei Windstille mit 20 km/h. Dies ist natürlich von den realen Bedingungen meilenweit entfernt und die tatsächliche Laufleistung in der Stadt beträgt 30 – 40% weniger als die angegebene vom Hersteller. Wenn Sie einen Scooter bereits besitzen, dann wissen Sie es sehr gut von der Praxis. Was jedoch wesentlich ist, dass die Li-Ion- Batterien, die in dem überwiegenden Großteil der Scooter verwendet wird, nicht für eine regelmäßige Arbeit bei Grenzsituationen gebaut wurden. Dadurch versteht man insbesondere die Entladung der Batterie auf weniger als 25% der Kapazität; ihre Lebensdauer sinkt jedoch schneller auch bei höheren Werten. Ideal ist deswegen die Akku- Kapazität nicht unnötig regelmäßig unter ca. 30% sinken lassen. Eine Entladung ab und zu mal wird aus langfristiger Sicht nicht von Bedeutung sein; ganz gewiss sollte man das jedoch nicht regelmäßig machen. Ein weiterer guter Grund, aus dem ich die Suche nach einem stärkeren Akku als Sie anscheinend brauchen empfehle, ist der Fakt, dass die Akkus mit der Zeit ihre Kapazität verlieren. Der gewöhnliche Rückgang der Kapazität beträgt 20% nach ungefähr 200 vollen Zyklen und deswegen wird eine gewisse Reserve die für Sie nützliche Lebensdauer des Akkus bedeutend verlängern; d.h. Sie werden es viel später austauschen müssen.
Eine gesunde Formel, die ich bei der Auswahl des Scooters anzuwenden empfehle: Man sollte nach so einem suchen, dessen angegebene Laufleistung ungefähr das Zwei- bis Dreifache Ihrer täglichen geplanten Fahrt entspricht. Wenn Sie also zur Arbeit zum Beispiel 8 km haben, brauchen Sie täglich 16 km zu fahren. Ich würde deswegen nach einem Scooter mit angegebener Laufleistung von mindestens 32 km, idealerweise 48 km suchen. Hierdurch wird nicht nur eine wesentlich höhere Lebensdauer des Akkus, sondern auch Ihre Ruhe sichergestellt, dass Sie eine geeignete Reserve für nicht geplante Routenänderungen oder außerplanmäßige Treffen haben und wenn Sie am Wochenende irgendwo nur so aus reiner Freude einen Ausflug machen wollen, müssen Sie sich nicht einschränken. Wenn Sie regelmäßig aus dem Haus mit einem vollgeladenen Scooter fahren und mit einer Kapazität von weniger als 30 – 40% zurückkehren, deutet dies an, dass Sie den Scooter und insbesondere seine Batterie unnötig überlasten.
Wählen Sie richtigDie Eignung des Scooters für Ihre Mission wird jedoch nicht nur durch die Batterie, sondern auch durch andere Parameter bestimmt, wie die Größe und der Typ der Räder und die Federungsform.
Scooter mit Rädern bis zu 8 Zoll sind als sog. Lösung des letzten Kilometers von der Haltestelle oder vom Parkplatz geeignet. Für gewöhnlich sind sie auch so konzipiert und sind sehr leicht und einfach einzupacken. Scooter bis zu 9 Zoll reichen für die meisten Routen in der Stadt aus, insbesondere wenn sie gefedert sind. Wenn Sie Räder mit mehr als 9 Zoll und ein voll gefedertes Fahrgestell haben, wird der Scooter auch für längere Ausflüge geeignet sein. Es ist gut sich dessen bewusst zu sein, dass je größer die geplante tägliche Laufleistung ist, umso komfortableren Scooter brauchen Sie. Auch aus der Sicht der Sicherheit ist wichtig sich in guter Reiselaune während der gesamten Fahrt zu halten.
Empfehlungen für die einzelnen Kombinationen:
Der Einfluss der Federung des Fahrgestells und auch des Typs der Räder auf die Fahrsicherheit ist enorm. Die Tatsache, ob Ihr Fahrgestell gefedert ist oder nicht, wird bei Grenzsituationen den Unterschied zwischen einem Fall und einem Fortsetzen der Fahrt mit einem Seufzer über die Situation darstellen. Es gilt ganz einfach - je höher die Geschwindigkeit, je kleiner die Räder und je schlechter die Federung, umso größeres Risiko si während der Fahrt auf sich nehmen. Wenn also Ihr Ziel ein sicheres Fahren ist, dürfen Sie diese einfache Formel nicht vergessen. Wenn Sie sich auf einem nicht gefederten Scooter mit kleinen Rädern sicher fühlen möchten, müssen Sie sehr langsam fahren.
Wenn Ihre Mission auch die Fahrt außerhalb verfestigter Flächen, wie z.B. einen Weg im Park, einen Feldweg, ab und zu mal Gelände, eventuell auch eine sehr zerstörte Straße beinhaltet, würde ich die Federung als Pflicht betrachten. Je schlechter die Bedingungen, umso bessere Federung und größere Räder werden Sie brauchen. Was die Qualität der Federung betrifft, Basis ist die klassische Feder, die für die Stadt genügend reicht; für hohe Geschwindigkeiten oder für das Gelände wird sie für eine sichere Fahrt nicht mehr ausreichend sein. Hier muss man Modelle mit wenigstens einer Torsionsdämpfung oder die Kombination der Feder und eines Öl- oder Luftstoßdämpfers (natürlich an beiden Rädern) wählen. Stoßdämpfer ohne Feder gehören zu den bequemsten für die Fahrt, sind jedoch für das Dämpfen stärkerer Stöße und für das Gelände nicht geeignet, weil sie bei einer Fahrt „bis auf den Anschlag“ des Stoßdämpfers ohne Zusatzfeder leicht beschädigt werden.
Eine Fahrt außerhalb der verfestigten Flächen auf schmalen Rädern mit weniger als 9 Zoll ohne ordentliche Stoßdämpfung empfehle ich ganz sicher nicht. Es wird weder ein angenehmes, noch ein sicheres Erlebnis sein.
Leistung vs. SicherheitDie Leistung hat keinen direkten Zusammenhang mit der Sicherheit und bedeutet bestimmt nicht, dass ein leistungsfähigerer Scooter weniger sicher ist.
Sie hat jedoch einen Einfluss auf die Zuverlässigkeit, wobei gilt, dass die leistungsfähigeren Scooter gewöhnlich zuverlässiger sind, weil ihre elektrischen Komponenten prozentual im Vergleich mit den schwächeren Scootern bei einer identischen Situation weniger belastet sind. Bei der Leistung gilt also, dass es besser ist eine ungenutzte Mehrleistung zu haben, als dem Scooter stets voll „auf den Hals treten”. Wenn Sie stets an der Grenze und voll fahren, können Sie mit einer Überhitzung des Motors, des Reglers und der Batterie rechnen, die zu einer Minderung der Lebensdauer führen. Wenn Sie mit der gleichen Geschwindigkeit bei einem um 200 W leistungsfähigeren Scooter fahren werden, wird dieser nicht die volle Leistung benötigen und seine Komponenten werden somit länger halten. Es gehört zwar nicht direkt zur Sicherheit; ich habe jedoch meine Empfehlungen bezüglich der Leistung wieder in einer Tabelle zusammengefasst:
Empfehlungen bezüglich der Leistung:
Bei der Leistung gilt Folgendes: wenn Sie mehr davon haben, machen Sie nichts falsch; wenn Sie jedoch nicht genug davon haben werden, wird es Ihnen des Spaß von der Fahrt verderben.
Wenn Sie keine finanziellen Probleme haben, würde ich deswegen empfehlen lieber ein leistungsfähigeres Modell zu nehmen, das dann jahrelang dienen wird. Ein Mangel an Leistung kann zum Beispiel bei der Fahrt zwischen den Autos bei einer schärferen Steigung gefährlich sein. Der Scooter wird auch bei voller Leistung verlangsamen, was die Fahrer überraschen kann und diese erst im letzten Moment zu einem Überholvorgang ansetzen können. Alles, was im letzten Moment gemacht wird, ist gewöhnlich gefährlich.
Kunden, die ein schwächeres Modell gekauft haben, kommen oft nach einem halben Jahr zurück damit, dass es ein Fehler war und sie ein stärkeres Modell kaufen möchten. Die Leistung scheint ihnen nämlich am Anfang ausreichend zu sein; wenn Sie sich jedoch an den Scooter gewöhnen und ihn mehr und für längere Strecken zu benutzen beginnen, stellen sie fest, dass eine höhere Leistung nicht schaden kann. Mit dem Kauf eines Scooters verliert dieser bei seinem Wiederverkauf am Wert und deswegen ist auch finanziell günstiger gleich ein etwas stärkeres Modell zu kaufen.
Es gibt nur ein Minimum an wasserbeständigen Scootern auf dem Markt und von solchen, die über ein offizielles IP- Zertifikat verfügen, gibt es noch weniger. Die Fahrt auf einer nassen Fahrbahn oder die Fahrt im Regen sind im Allgemeinen keine gute Idee und sie werden von mir hier behandelt. Viele Scooter überleben fließendes Wasser, fast keiner jedoch das Eintauchen oder Wasser unter Druck. Seien Sie sich deswegen dessen bewusst, dass Ihr Scooter mit größter Wahrscheinlichkeit für die Fahrt auf nasser Fahrbahn oder bei Regen überhaupt nicht geeignet ist. Einerseits ist die Adhäsion der Räder niedriger, andererseits riskieren Sie insbesondere eine langfristige Beschädigung der Elektronik, die sich nicht sofort nach einer längeren Fahrt im Regen bemerkbar machen muss. Das Wasser fließt nämlich oft in die Elektronik in einer kleinen Menge ein, wodurch die Feuchtigkeit erhöht wird und der Prozess der Oxidierung beginnt, der Wochen – sogar Monate – dauern kann, bevor sich eine Störung bemerkbar macht.
Am Gefährlichsten ist die Fahrt durch Pfützen, und zwar einerseits aus dem Grund, dass man in der Geschwindigkeit oftmals nicht sieht, was sich am Boden befindet. Es kann dort ein tiefes Loch, geklebte Blätter, an denen man abrutschen kann und Ähnliches sein – aber auch aus der Sicht der Elektronik. Sobald Sie nämlich durch die Pfütze fahren, handelt es sich nicht mehr um fließendes Wasser, sondern um Wasser unter Druck, das über die Dichtungen leicht ins Innere des Scooters gelangen kann, und gleichzeitig um das Eintauchen, für das nicht mal Scooter mit erhöhter Wasserbeständigkeit zertifiziert sind.
Deswegen gilt, dass die Fahrt durch eine Pfütze eine sehr schlechte Idee bei allen E-Scootern ist. Die Fahrt im Regen oder kurz danach stellt aus der Sicht der Fahrtsicherheit und bei den meisten Scootern auch aus der Sicht der langfristigen Zuverlässigkeit oder des Verstoßes gegen die Garantiebedingungen eine sehr schlechte Idee dar. Aus diesem Grund gilt als eine allgemein gute Empfehlung die Fahrt auf nasser Fahrbahn zu meiden und wenn dies nicht möglich ist, langsamer und stets außerhalb der Pfützen zu fahren. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass die Elektronik und insbesondere die Batterien die teuersten Komponenten des ganzen E-Scooters darstellen und eine Beschädigung durch Wasser im Falle einer Beanstandung nicht akzeptiert wird. Sogar bei den Modellen mit erhöhter Wasserbeständigkeit lehnen die Hersteller solche Fälle ab damit, dass es sich nicht um fließendes, sondern um spritzendes Wasser unter Druck oder um ein Eintauchen gehandelt hatte. Die Batterie kostet gewöhnlich ungefähr ein Drittel des Preises vom ganzen Scooter, sodass ihr Ersatz keine billige Angelegenheit ist. Interessant ist dabei, dass sich eine durch das Eindringen des Wassers in das Innere des Scooters verursachte Störung erst Wochen nach dem Moment bemerkbar machen kann, als Sie mit dem Scooter zum Beispiel durch eine Pfütze gefahren sind. Besonders gefährlich kann es bei den Modellen sein, die sich auf die elektromagnetische oder die Energierückgewinnungsbremse verlassen. Wenn sich die Elektronik nämlich bei der Fahrt vollständig abschaltet, hören diese Bremsen auf zu funktionieren. In Extremfällen kann sich die Beschädigung der Elektronik durch eine selbständige Bremsung während der Fahrt bemerkbar machen. Sie werden es jedoch nicht erwarten, weil Sie die Pfützen letzte Woche durchfahren sind, was längst vergessen wurde.
Regelmäßiger Service
Wenn Sie zu den verantwortungsbewussten Scooterfahrern gehören möchten, lernen Sie eine regelmäßige Überprüfung Ihrer Maschine. Es ist dabei ganz egal, ob es sich um einen Billigscooter für ein paar Hundert Euro, oder um ein heißes Gerät für Tausende handelt. Alle brauchen sie einen regelmäßigen Service. Sie müssen mit dem Scooter nicht in die Werkstatt fahren – alle Basiskontrollen und –Überholungen können Sie kostenlos und in ein paar Minuten auch bei sich zu Hause erledigen. Wenn Sie sich jedoch bei jeglichen Sachen nicht ganz sicher sind, können Sie eine unserer Verkaufsstätten besuchen. Die Sicherheitsinspektionen werden bei uns stets kostenlos durchgeführt, weil bei uns die Sicherheit unserem Gewinn vorausgeht. Es ist jedoch nicht erforderlich, weil es sich um keine wissenschaftliche Arbeit handelt und Sie alles ganz ruhig auch zu Hause bewältigen können.
Mit der Zeit werden es nicht mal 5 Minuten sein + eine kurze Testfahrt + eine Kontrolle nach einem kurzen Aufladen. Diese Liste wird auch von unseren Technikern bei der Sicherheitsprüfung verwendet, damit sie nichts vergessen. Hier können Sie sie herunterladen und ausdrucken , damit Sie bei der Kontrolle ebenso nichts vergessen. Wie man sieht, können Sie all das alleine schaffen. Wenn jedoch irgendwelche Probleme auftauchen, empfehlen wir mit unserem Kundendienst Kontakt aufzunehmen. So ein regelmäßiger und schneller Service zu Hause kann an einem Tag den Unterschied zwischen einem unangenehmen Fall und einer sorglosen Fahrt bedeuten. Unterschätzen Sie ihn deswegen nicht und tragen Sie während der Saison zum Beispiel eine Erinnerung in Ihr Telefon regelmäßig jede Woche ein.
Neben dem regelmäßigen Sicherheitsservice „zu Hause“ empfehlen wir mindestens einmal jährlich einen fachlicheren, sorgfältigeren Service und die sog. Prophylaxe. Im Rahmen dieses Services überprüfen wir auch das Akku, die Elektronik und die „Innereien“ des Scooters. Wir führen eine längere Testfahrt durch und erstellen das Protokoll zur Servicekontrolle. Es ist sowas wie das Checkheft, das wir alle im Auto mitführen. Somit können Sie den Wert Ihres Scooters bei einem eventuellen Verkauf erhöhen, insbesondere wenn der Service regelmäßig ist. Sollten wir Mängel feststellen, werden wir Sie telefonisch darüber informieren und Sie entscheiden, was weiter passieren soll.
Sicherheit und ServiceEs gilt, dass Sie in dem Fall, wenn Sie sich einer Sache nicht ganz sicher sind, lieber fragen oder beim Servis vorbeigehen sollten, weil es in Sachen der Sicherheit keine dummen Fragen gibt, und keine Kontrolle umsonst ist.
Vergessen Sie nicht
Die Sicherheits ausstattung
Wenn ich 1 Euro für jeden Scooterfahrer bekommen würde, den ich ohne einen Helm fahren sehe und 50 Cent für jeden ohne Handschuhe, könnte ich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens sorglos ohne Arbeit auskommen. Die Gewohnheit ohne den Helm und ohne Handschuhe zu fahren verstehe ich nun wirklich nicht und die einzige mögliche Erklärung ist, dass die Fahrer sich der möglichen Folgen nicht bewusst sind. Elektrische Scooter sind kein Kinderspielzeug und erreichen hohe Geschwindigkeiten. Sogar noch viel höhere als die Fahrräder . Einen Radfahrer ohne Helm und Handschuhe zu sehen ist heutzutage jedoch eher ungewöhnlich. Woran liegt es dann, dass sich die Scooterfahrer sicherer als die Radfahrer oder Inlinefahrer fühlen?
Wahrscheinlich handelt es sich um die „Neuheit“ dieser Transportform und auch darum, dass viele Anfänger fahren, die sich von Fahrrädern nicht angesprochen fühlen. Den Scooter haben sie nicht aus dem Grund, dass sie Fans der Elektromobilität wären, sondern einfach aus dem Grund, dass es sich um die praktischste Form der Fortbewegung in der Stadt handelt. Wenn sie auch in der Kindheit das letzte Mal ein Fahrrad gefahren sind, haben sie wahrscheinlich schon vergessen, wie ein angeschlagenes Knie weh tut oder wie eine Abschürfung von der Straße aussieht. Sie haben eine falsche Vorstellung von der eigenen Sicherheit, weil ihnen seit langem nichts passiert ist. Sie haben vergessen, dass mögliche Verletzungen jeden betreffen, der mit irgendwas fährt , ob es ein Fahrrad, ein Skateboard oder ein E-Scooter ist. Sogar die Skifahrer haben im Winiter auf den Pisten mit dem Tragen der Helme massenweise begonnen; die Scooterfahrer ignorieren irgendwie den Fakt, dass sie jederzeit und schon gar nicht durch eigenes Verschulden im Krankenhaus landen können, weil die Stadt voller Gefahren und anderer Verkehrsteilnehmer ist, die viel besser geschützt und oftmals umso weniger wachsam sind. Es reicht eine Gewohnheit – eine Kurve, die sie jeden Tag mit 25 km/h nehmen und keine Ahnung davon haben, dass dort gestern ein Unfall passierte und ein paar Liter Öl auf die Straße geflossen sind, oder dass von einem Laster auf dem Weg zur Baustelle ein bisschen Schotter gerutscht ist – und schon können Sie den Fall nicht verhindern. Oder gibt Ihnen jemand nicht die Vorfahrt; ein Hund springt Ihnen in den Weg; oder werden Sie mit einem anderen Scooterfahrer zusammenstoßen, der sich nach einem kurzen Rock umgedreht hatte. An Ihrer gewöhnlichen Strecke kann es Dutzende von Situationen geben, bei denen Sie nicht alles unter Kontrolle haben werden und es reicht eine aus, damit Sie feststellen, dass Sie den Scooter nicht mehr lenken, sondern von den erbarmungslosen Gesetzen der Physik gelenkt werden.
Hiermit möchten wir Ihnen keine Angst einjagen, es sind Fakten. Ich habe bei uns in der Werkstatt viel zu viele durch einen Fall beschädigte Scooter gesehen, um einfach so zu machen, dass keine Unfälle passieren und dass sie weder mir noch Ihnen passieren können. Ich rate Sie nicht ab, weil wenn Sie sich verantwortungsbewusst verhalten werden, ist die Chance, dass Sie kein einziges Mal einen Fall erleben, riesig. Wenn Sie jedoch mit einer minimalen Anstrengung etwas tun können, was Ihre Chancen nach einem Fall unverletzt davon zu gehen steigert, ist es extrem verantwortungslos sich und Ihren Nächsten gegenüber, wenn Sie diese ein paar Akte einfach nicht tun.
Wie kann man sich schützen?Wie kann man also eigene Chancen bei einem Mindestmaß an aufgebrachter Energie erhöhen? Mit der Verwendung der richtigen Sicherheitsausstattung.
Der Helm
Jede Kopfverletzung ist gefährlich. Die Halswirbelsäule ist nicht stark genug, um den Kontakt des Kopfes mit der Erde bei einem Fall zu verhindern, und zwar auch bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht. Wenn Sie also fallen, ist ein Aufprall auf den Kopf fast sicher. Der Helm sollte deswegen ohne Zweifel völlig selbstverständlich sein und Sie sollten nicht mal 500 Meter ohne ihn fahren.
Oft argumentiert man damit, dass der Helm die Frisur kaputt macht – der Aufprall auf die Straße oder in den Bordstein macht ihn sicher wesentlich mehr kaputt. Gar zu schweigen davon, dass Ihre Frisur bei einer Fahrt um die 20 km/h sowieso vom Wind kaputt gemacht wird, sodass der Helm sie sogar auch retten kann.
Es gibt Hunderte davon auf dem Markt, sodass man eine Auswahl hat und Sie diesen auch mit Ihrfem Scooter farblich abstimmen können. Bei einem solchen Helm riskieren Sie zwar einen Schlag in das Kinn oder das Gesicht, weil der Gesichtsunterteil nicht geschützt ist; immerhin stellt er eine ausgezeichnete Lösung für die Stadt und für die Ausflüge, wo Sie keine Geschwindigkeitsrekorde brechen werden. Eine hervorragende Lösung stellen die sogenannten Smart- Helme dar, in denen Beleuchtung und sogar die Blinker eingebaut und mit der Fernbedienung am Lenker gesteuert werden. Einige verfügen sogar über ein Bluetooth- Modul, das ein Musikhören so ermöglicht, dass Sie immer noch auch die Lauten der Umgebung hören.
Wenn Sie schneller, oder außerhalb der Stadt oder im Gelände fahren, gibt es nichts zum überlegen - nehmen Sie einen Integralhelm, der für Downhill oder sogar für Motorradfahrer bestimmt ist. Die Motorradhelme müssen strengere Standarden erfüllen und sind in jedem Laden für die Motorradfahrer erhältlich. Diese Helme schützen den ganzen Kopf und sind viel sicherer. Wenn Sie dazu noch einen leistungsstarken Scooter haben, wird so ein Helm bestimmt nicht zweckfremd aussehen – im Gegenteil wird er wunderschön mit der leistungsstarken Maschine, mit der Sie fahren, abgestimmt sein.
Schnallen Sie vor der Fahrt den Helm unter dem Kinn richtig an. Der Gurt sollte richtig eingestellt sein – so, dass er sich unter dem Kinn nicht frei bewegt, jedoch Sie auch nicht erwürgt. Es gibt nichts Schlimmeres als einen Helm zu tragen, der Ihnen beim Fallen runterfällt. Er kann zwar den Kopf vor dem ersten Aufprall schützen, wenn er jedoch danach runterfällt und Sie zum Beispiel auf der Fahrbahn rollen, werden Sie vor weiteren Schlägen nicht mehr geschützt. Deswegen sollte er stets fest am Kopf sitzen, ohne dass er sich allzu viel in die Seiten bewegen kann.
Und ein Rat zum Schluss – wenn Sie zu faul sind von Zeit zu Zeit die Innenteile des Helms zu waschen, gibt es auf dem Markt eine Reihe von antibakteriellen Sprays, die von Zeit zu Zeit in den Helm gesprüht werden und diesen stets wie einen neuen riechen lassen.
Handschuhe
Viele unserer Kunden lachen beim Anblick der Handschuhe, auch wenn sie einen Helm tragen. Angeblich sehen sie nicht gut aus, gehören zu einem Scooter nicht und der Fahrer sieht lächerlich aus. Für mich sieht derjenige lächerlich aus, der sein Aussehen dem unterwirft, was die anderen von ihm denken, anstatt seiner eigenen Sicherheit. Unser Körper reagiert auf einen Fall instinktiv und gleichermaßen als das, was wir ungefähr in unserem ersten Lebensjahr gelernt haben, als wir die ersten Fälle erlebt hatten. Wir strecken die Hände unterbewusst, um den Fall abzudämpfen und bei kleineren Geschwindigkeiten den Kopf vor dem Aufprall zu schützen. Die Hände sind deswegen oft der erste Körrperteil, der mit der Straße oder dem Fußweg in Kontakt kommt, oftmals bei Geschwindigkeiten von mehr als 20 km/h. Ich bezweifle, dass Sie bei einer Autofahrt versuchen würden, die Hände durch eine mit Steinen und Staub übersäten Straße zu ziehen.
Am besten sind diejenigen, bei denen die Polsterung der Handfläche, die beim Dämpfen des Falls helfen kann verstärkt ist. Wenn Sie schneller oder im Gelände fahren, sind Motorradhandschuhe keine Schande – im Gegenteil und zu den leistungsstarken Maschinen gehören sie einfach, genau wie der Helm. Da die meisten Fälle auf Handflächen enden, können die Handschuhe auf der Oberseite gelocht sein, damit es Ihnen darin nicht viel zu warm ist.
Wenn Sie Handschuhe für Radfahrer kaufen, kaufen Sie solche, die über nachträgliche Schlaufen zwischen den Fingern verfügen. Sie dienen dem leichteren Ausziehen nach der Fahrt – es reicht einen Finger der anderen Hand in die Schlaufe zu stecken und zu ziehen – und der Handschuh ist in ein paar Sekunden bequem von der Hand runter.
Schuhwerk
Wenn Sie auf einem Scooter sicher fahren möchten, dann wissen Sie, dass neben den Händen der einzige tatsächliche Kontakt zwischen dem Fahrer und dem Scooter die Füße sind. Die Lenker dienen nur der Lenkung, nicht zur Haltung des Fahrergewichts auf dem Scooter während einer scharfen Bremsung oder Beschleunigung. Deswegen ist ein ordentliches Schuhwerk das, dank dem Sie sich auf dem Scooter in jeder Situation bestimmt halten werden. Wenn sich Ihr Fuß im Schuh frei bewegt, ist es, als ob Sie beim Fahrrad oder Motorrad den Sitz richtig einölen und auf diesem bei jeder Bremsung oder in der Kurve schleudern würden. Absurd, nicht wahr?
Beim Scooter brauchen Sie ein festes, geschlossenes Schuhwerk, das am Fuß gut sitzt, ohne dass sich der Fuß im Schuh in die Seiten oder nach vorne oder nach hinten bewegt. Das Schuhwerk muss eine gute Sohle haben, die auf der Plattform des Scooter hält, ohne zu rutschen. Eine härtere Schuhspitze kann vom Vorteil sein – sie kann helfen, wenn Sie vom Scooter runterspringen müssen und dabei stolpern.
Wenn Ihr Schuh größer ist, als Sie brauchen, wird sich der Schuh bei jeder Bremsung ein bisschen nach vorne bewegen und an die Schuhspitze stoßen, was einerseits Ihre Stabilität mindert, aber auch zu kleinen Verletzungen des Nagels am großen Zeh und seinem eventuellen Einwachsen führen kann. Offenes Schuhwerk, Crocs, usw. gehören nicht zum Scooter. Schmeißen Sie lieber so ein Schuhwerk in den Rucksack und bei der Arbeit können Sie dann Ihre Lieblingsschuhe umziehen.
Schützer
Passen Sie Ihre Sicherheitsausrüstung den Geschwindigkeiten, mit denen Sie fahren und Ihrem Fahrstil an. Wenn Sie mehr als 40 km/h oder im Gelände fahren, ist es an der Zeit, über eine weitere Verbesserung des Passivschutzes nachzudenken. Geeignet sind Knie-, Ellbogen- und Wirbelsäulenschützer , eventuell gleich die sog. „Schildkröte”. Das alles kaufen Sie im Fahrradladen oder in den Läden für die Motorradfahrer.
Wenn Sie in der Stadt nicht aussehen möchten, als ob Sie gerade von einem Downhill- Rennen zurückgekehrt wären, können Sie eine weniger auffällige Ausstattung in Form der Kevlar- Jeans und einer ausgesteiften Jacke oder Weste. Am Markt gibt es Dutzende davon, sie sehen blendend aus und ihnen ist gar nicht anzumerken, dass sie versteift und mit Schützern sind. Bei einem Fall werden sie unbezahlbar sein. Spezielle Werkstoffe, wie z.B. Kevlar, aus dem auch kugelsichere Westen hergestellt werden, können unglaublich viel aushalten. Sie sind unauffällig und können Ihre Gesundheit schützen.
Ebenso gibt es aus diesen Werkstoffen auch unauffällige Motorradstiefel, die wie ein bisschen höhere Freizeitschuhe aussehen, jedoch über spezielle Aussteifungen (oft aus Metall) verfügen, die Knöchel, Färsen und die Fußspitze schützen.
SchützerSo können Sie trendy aussehen und gleichzeitig sehr gut geschützt sein bei einem Fall auch bei höheren Geschwindigkeiten.
Blinker und Beleuchtung
Die Beleuchtung dient bei den meisten Scootern dazu, damit Sie bei erschwerten Lichtbedingungen, zum Beispiel bei der Dämmerung und in der Nacht besser gesehen werden. Sie sind jedoch nicht primär dafür bestimmt, damit Sie gut auf den Weg vor sich sehen und bestimmt sind sie nicht ausreichend für höhere Geschwindigkeiten. Für die Beleuchtung gilt, dass es nie genug davon gibt und dass Sie mit einer Zusatzbeleuchtung gar nichts schlecht machen können. Geeignet sind starke Fahrradleuchten, die eine eigene Batterie haben und die sie an den Lenker montieren können. Wenn Sie es mit der Fahrt in der Nacht ernst meinen, verwenden Sie ruhig auch zwei Leuchten – eine auf die linke und eine auf die rechte Seite des Lenkers. Wenn Sie am Lenker nicht genügend Platz haben, weil sich dort zum Beispiel der Handyhalter befindet, denken Sie daran, dass die gesamte Lenkstange unbenutzt zur Verfügung steht und Sie hier die Zusatzleuchten ohne weitere Probleme montieren können.
Optimal ist die Verwendung des modernen, intelligenten Helms mit eingebauter Beleuchtung, weil Ihr Kopf gleichzeitig den höchsten Punkt darstellt, der am besten vom Weiten und auch über andere Autos zu sehen ist. Solche Helme haben wir in unserem Angebot und sie verfügen nicht nur über Beleuchtung, sondern auch über die vom Lenker gesteuerten Blinker , oder sogar die Bluetooth- Konnektivität, die das Telefonieren oder Musikhören so ermöglicht, dass Sie auch die Geräusche von der Umgebung mitbekommen.
Die Blinker stellen ganz bestimmt ein gutes Zubehör dar – insbesondere für die Fahrt in der Stadt. Es gibt mehrere Lösungen; für die beste halte ich jedoch die im Helm eingebauten Blinker, weil ihr Blinken vom Vorne, Hinten und auch von der Seite zu sehen ist und sie direkt vom Lenker des Scooters ferngesteuert werden. Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten, bei denen sind jedoch die Blinker meistens ungeeignet platziert oder sind nicht genügend sichtbar.
Kompressor
Der Kompressor mit Druckmessung gehört auch zur Sicherheitsausrüstung, weil ein nicht richtiger Luftdruck in den Reifen gefährlich ist. Bei einem Falschen Luftdruck riskieren Sie einen Platten, einen längeren Bremsweg und eine Beschädigung des Reifens. Dank dem Kompressor mit einem eigenen Akku werden Sie eine gute Gewohnheit zum regelmäßigen Überprüfen des Luftdrucks entwickeln und ein solcher Kompressor passt auch in eine kleine Tasche, die Sie direkt am Scooter tragen können. So werden Sie die Sicherheit haben, dass Sie auch bei einem längeren Ausflug den Scooter nicht mit leeren Reifen nach Hause schieben müssen.
Die Luft ändert ihr Volumen mit der Temperatur. Wenn Sie also den Reifen zu Hause aufpumpen und sich im Winter auf den Weg begeben, wird der Druck im Reifen merklich sinken, wenn sich die Luft von der Umgebung abkühlt. Im Sommer wird er umgekehrt dank der höheren Lufttemperatur und dem erhitzten Asphalt bedeutend steigen. Diese Differenzen können bis zu Dutzende von Prozentsätzen betragen und einen längeren Bremsweg bedeuten, deswegen ist insbesondere im heißen Sommer und im Winter wichtig den Luftdruck in den Reifen öfter zu überprüfen.
Alles was Sie wissen brauchen
Aufladung und Elektronik
Batterie
In den elektrischen Scootern werden meistens die Li-Ion- Batterien verwendet, die für diesen Zweck dank ihrer Wartungsfreiheit und der hohen Dichte geladener elektrischen Energie pro Kilogramm der Batterie hervorragend geeignet sind. Im Allgemeinen handelt es sich um sehr sichere Batterien, die seit Jahren bewährt sind, da die erste Li-Ion- Batterie von Sony bereits 1991 hergestellt wurde. Neben der hohen Dichte geladener Energie haben sie auch eine sehr niedrige Selbstentladung und einen minimalen Speichereffekt. Sie erfordern vor der ersten Benutzung keine Formatierung und weisen eine ziemlich anständige Lebensdauer auf, wenn sie gut gepflegt werden. Dank ihrer hohen energetischen Dichte finden Sie diese Batterien neben den E-Scootern fast überall um sich herum, wo es an das niedrige Gewicht ankommt. Von der intelligenten Uhr, über Handys, Notebooks, kabellose Staubsauger und andere Haushaltsgeräte, bis zu den modernsten Elektrofahrzeugen aller Marken, wie z.B. Tesla, Skoda, Porsche oder Mercedes. Sie sind sogar auch in Verkehrsflugzeugen Boeing oder Airbus üblich.
Neben den Vorteilen gibt es natürlich auch Nachteile. Zum Beispiel den, dass die Batterie altert und nach und nach ihre Kapazität verliert, auch wenn sie nicht benutzt wird . Diese Alterung wird bei einer höheren Temperatur beschleunigt. Die Batterien des Typs Li-Ion können eine vollständige Entladung und die der vollständigen Entladung nahen Zustände extrem nicht leiden. Ebenso ist es nicht geeignet den Scooter mit einer auf 100% aufgeladenen Batterie langfristig zu lagern. Das Recycling dieser Batterien ist teuer und oftmals noch teurer als die vom Recycling gewonnenen Rohstoffe. Aus der Sicht der Sicherheit stellt den größten Nachteil ihre Unstabilität bei falscher Verwendung (Kurzschluss oder falsche Aufladung, zum Beispiel mit einer höheren Spannung), die sich durch einen raschen Temperaturanstieg und den darauffolgenden Brand bemerkbar macht, dar.
Bei einer richtigen Verwendung gehören die Li-Ion Batterien zu den sichersten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jedes Gerät, in dem sie verwendet werden, bei gewissen Bedingungen nicht gefährlich ist. Es reicht, wenn wir und an den bekannte Fall des Handys Samsung Smartphone Galaxy Note 7 erinnern, das vom Hersteller gerade wegen einem schlechten Designe und der Platzierung der Li-Ion Batterien vom Markt zurück gezogen werden musste. Wenige wissen, dass auch das Verkehrsflugzeug Boeing 787 Dreamliner Probleme mit den Li-Ion Batterien hatte, die nachträglich alle ausgetauscht werden mussten.
Für ein besseres Verständnis der Tatsache, warum die Li-Ion Batterien gefährlich sein können, muss man in ihr Inneres reinschauen. Wenn wir die Schutzfolie von den gewöhnlich verwendeten Batterien abziehen würden, könnten wir sowas wie hier sehen:
Wie Sie sehen können, ist die Batterie des E-Scooters eigentlich nicht nur eine Batterie, sondern eine große Menge richtig miteinander verbundenen kleineren Batterien. Je höher ihre Spannung und Kapazität ist, umso mehr solcher „Batteriezellen“ enthält Ihr Scooter. Jede Li-Ion Zelle weist eine Nominalspanunng von 3,6 – 3,8 V auf und die Gesamtspannung und –Kapazität der Batterie hängt davon ab, wie viele parallel und wie viele in der Serie verbunden sind. Die Gefahr lauert darin, dass es bei einer Batterie ähnlich wie bei einer Kette ist. Sie ist nur so sicher, wie sicher ihr schwächstes Glied ist. Je höher ist die gespeicherte Gesamtenergie (Spannung mal Kapazität), umso mehr Zellen und umso mehr mögliche Problemquellen gibt es.
Aufladung
Die Li-Ion Batterien werden ideal bei Zimmertemperatur aufgeladen, jedoch nie bei einer Temperatur unter 0 °C oder über 45 °C. Da der Betrieb der Li-Ion Batterien selbst bei Tieftemperaturen von bis zu -20 °C nicht verboten ist, das Aufladen selbst bei niedrigen Temperaturen beschädigt die Batterie bereits. Ebenso gilt, dass die Batterie kurz nach der Fahrt nicht aufgeladen werden soll; man muss sie erstmals auf die optimale Temperatur abkühlen lassen. Nach der Fahrt ist die Batterie dank der intensiven Energieabnahme sehr erhitzt und die sofortige Aufladung kann sie beschädigen.
Die Batterie enthält neben den Zellen noch das sog. BMS (Battery Management System) - ein System des Batteriemanagements, das die Aufladung und Entladung der einzelnen Teile (Segmente) so steuert, dass sie gleichmäßig entladen und aufladen. Die meisten BMS steuern die Aufladung und Entladung jeder Zelle gesondert. Dies würde eine kompliziertere Konstruktion und Verkabelung erfordern; es passiert nach kleineren Teilen – sog. Segmenten, die mehrere Zellen gemeinsam verbinden. Deswegen kennt auch die BSM nicht den genauen Zustand jeder Zelle, sondern nur den Durchschnittswert des gesamten Segments. Wenn eines der Segmente durch den BMS- Fehler überladen würde, hätte es eine höhere Temperatur als die anderen Segmente. Dadurch würde es schneller altern, seine Kapazität würde sinken und die Überladung wäre noch schlimmer.
Dieser Fall ist rein theoretisch und kommt in der Praxis nicht allzu oft vor. Da die Herstellung der Li-Ion Batterien ihre Windelzeit längst überwunden hatte, steigt die Qualität solcher Batterien und solche Inzidente kommen selten vor. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Li-Ion Batterien nicht versagen, oder dass sie gerade bei Ihnen nicht versagen können. Die Tatsache ist, dass sie versagen; nur selten ist es jedoch durch einen Produktionsfehler, sondern gerade durch ein falsches Aufladen oder durch eine mechanische Beschädigung verursacht.
GefahrDer am meisten vorkommende Grund für ein gefährliches exothermisches Versagen der Li-Ion Batterie ist das Verwenden eines falschen Ladegerätes.
BMS können mit einer höheren Spannung als erwartet nicht fertig werden, was zu einem rasanten Anstieg der Temperaturen beim Aufladen führt. Somit kommt es zu einer schnellen Alterung der Zellen, einem ungleichmäßigen Balancieren der Batteriesegmente und in der Folge zur Zerstörung der Batterie oder zu ihrem Brand. Bei den Batterien mit großer gespeicherter Energie, die bei den E-Scootern verwendet werden, handelt es sich hierbei nicht um einen kleinen Brand im Haushalt, sondern um einen gefährlichen Brand mit Flammen mit hohen Temperaturen, der schwer zu löschen ist und problemlos die Möbel um sich herum und in der Folge die gesamte Wohnung und in den schlimmsten Fällen auch das Wohnhaus in Brand stecken kann.
Verwenden Sie deswegen bitte nur originelle Ladegeräte, auch wenn diese um 100% teurer sein sollten als ihre billigere Alternative von irgendeinem E-Shop. Der Preisunterschied wurde nicht durch die Sehnsucht des Herstellers nach dem Gewinn (den wird wahrscheinlich auch der Hersteller der super billigen Ladegeräte einfahren), sondern auch durch die Qualität des Produkts und das umfangreiche Testen der Kombination Ladegerät/Batterie verursacht, um das Risiko eines Versagens auf einem Minimum zu halten.
Es wird auch empfohlen das Ladegerät zuerst an Strom und erst dann in den Port für das Aufladen an Ihrem Scooter anzuschließen. Wenn es zum Beispiel zu einem Kurzschluss am Ladegerät kommen sollte, wollen Sie mit Sicherheit nicht, dass es in diesem Moment an Ihren neuen Scooter angeschlossen ist und die Batterie beschädigt. Die Ladegeräte werden standardmäßig mit einem Ausgangsladestrom von 1,8 Ampere geliefert; einige Scooter ermöglichen jedoch das Anschließen von zwei Ladegeräten zugleich, wodurch die Zeit für das Aufladen halbiert wird. Dadurch sind jedoch nicht alle Lademöglichkeiten ausgeschöpft. Wenn der Scooter es ermöglicht, können Sie sich auch ein Schnelladegerät besorgen, das mit höherem Ladestrom – 3 bis zu 5 Ampere, im Extremfall bis zu 10 Ampere – geliefert wird. Überprüfen Sie jedoch stets im Handbuch zu Ihrem Scooter, ob Ihr Gerät ein solches Aufladen ermöglicht. Ansonsten setzen Sie sich dem Risiko einer Beschädigung der Batterie und des Garantieverlustes aus.
Brand
Das Aufladen der Li-Ion Batterie erfolgt in Form chemischer Prozesse in den Batteriezellen, die über Segmente mittels BMS gesteuert werden. Sowohl das Aufladen, als auch das Entladen sind mit Wärmeabgabe verbunden – die Batterie und das Ladegerät werden sich immer erwärmen.
An dieser Stelle kann ich nichts anderes schreiben, als (mit ein bisschen Alibi) alle Hersteller der Scooter, Mobiltelefone und ebenso Batterien angeben (öffnen Sie meinetwegen das Handbuch zu Ihrem Telefon – Sie werden es dort finden): Das Aufladen der Li-Ion Batterien ist ein gefährlicher Prozess. Durch das Versagen einer einzigen Zelle der Batterie, durch mechanische Beschädigung, durch einen Produktionsfehler, durch die Wirkung der Vibrationen, der Feuchtigkeit oder aus anderen Ursachen kann es zu einem starken Brand kommen. Es steht also in Ihrer Verantwortung den Aufladungsvorgang so sicherzustellen, dass Sie ihn stets unter Aufsicht haben und im Falle der Probleme den Aufladungsvorgang sofort unterbrechen und den Brand löschen können. Laden Sie ihr Gerät nicht unbeaufsichtigt auf; lassen Sie es nicht in einem Raum mit schlafenden Menschen, Kindern, usw.
Genug von meinem Alibismus – kommen wir jetzt in die reale Welt zurück, in der wir leben. In der Praxis explodiert die Batterie natürlich nicht nur so und beginnt nicht plötzlich rapide zu brennen, was jedoch nicht bedeutet, dass es gerade Ihnen nicht passieren kann. Bemerkbar macht sich das oft durch ungewöhnliche Geräusche, insbesondere durch Zischen, später dann durch einen beißenden Rauch und die Flammen selbst kommen meistens erst dann, wenn die Batterie andere Warnungen über ihr Vorhaben zum Versagen ausgegeben hatte. Wenn es möglich ist, unterbrechen Sie sofort den Aufladungsvorgang des Ladegeräts und beseitigen Sie alle brennbaren Gegenstände in der Nähe des Scooters. Trennen Sie das Ladegerät nicht vom Scooter, sondern das ganze Ladegerät vom Netz. Am sichersten ist das Abschalten des Hauptschutzschalters.
Wenn es zum Brand kommtWenn Sie einen E-Scooter aufladen, bereiten Sie im Kopf stets ein Szenario vor, was Sie machen werden, wenn es zum Versagen der Batterie oder des Ladegerätes kommen sollte. Wissen Sie, wo die Schutzschalter sind?
Wenn das Trennen vom Netz nicht hilft, kann es bereits zu spät sein und die Batterie hat ihre kritische Temperatur erreicht, bei der sie selbständig weiter brennt. Es ist an der Zeit die Feuerwehr zu rufen – 112. Die gute Nachricht ist, dass wenn die Batterie Platz zum Expandieren hat (in den E-Scootern ist gewöhnlich genügend Platz), wird sie in den meisten Fällen nicht explodieren, sondern weiter mit einer ziemlich stabilen Flamme brennen. Wenn die Flamme noch nicht allzu groß ist, kann es Ihnen gelingen den Scooter woanders zu versetzen, wo das Risiko, dass die Möbel Feuer fangen, minimiert wird. Ideal wäre es draußen in den Freiraum oder ins äußere Treppenhaus, auf den Balkon, usw.
Ich empfehle das Löschgerät für die Seelenruhe überall dort zur Verfügung zu haben, wo Sie jegliche Li-Ion Batterien aufladen (d.h. zu Hause, in der Arbeit, usw.). Sie wissen nie, wann es Ihnen von Nutzen sein kann – zum Beispiel wegen einer Ungeschicktheit in der Küche.
Nur wenige wissen, dass es sich bei dem Brand einer Li-Ion Batterie nicht um den Brand der Hochspannung handelt und dass in dem Fall, wenn Sie nicht anderes bei der Hand haben, sehr gut auch das gute alte Wasser dienen kann . Die Li-Ion Batterien enthalten nur eine sehr kleine Menge an Lithium als Metall, das mit Wasser reagiert und deswegen kann ein solcher Brand auch mit Wasser gelöscht werden. Vorher müssen Sie jedoch 100%-ig auf Nummer sichergehen, dass es in der Umgebung des Brandes keine 230 V Leitung gibt und dass das Ladegerät nicht ans Netz angeschlossen bleibt. Wenn Sie mit Wasser löschen, dann gilt je mehr Wasser, umso besser, weil Sie gleichzeitig durch das Verdampfen die Batterie und ihre Umgebung abkühlen und dadurch das Risiko senken, dass durch die strahlende Wärme auch die Umgebung Feuer fangen wird. Wenn es also nicht anders geht und der Scooter noch versetzt werden kann, ist die Idee ihn in die Badewanne zu schmeißen gar nicht so abgefahren, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Sogar den Stewardessen im Flugzeug wird seitens der FAA empfohlen die brennende Batterie mit dem ersten Getränk zu begießen, dass sie bei der Hand haben, zum Beispiel mit einer Dose mit Brause, und erst dann nach dem Löschgerät zu suchen.
Beim Brand der Li-Ion Batterie wird insbesondere das Gas CO2 freigesetzt, das an sich nicht gesundheitsschädlich ist. Es entstehen jedoch auch andere Gase, plus kommt es zum Brennen der Kunststoffe, deren Rauch sehr unangenehm und beißend ist. Wenn Sie sich also in einem geschlossenen Raum befinden, sorgen Sie für die bestmögliche Lüftung (wenn Sie sich schon im Badezimmer befinden, halten Sie sich dort nicht allzu lange auf und machen Sie alle Fenster auf).
- Eine versagende Zelle der Li-Ion Batterie beginnt zuerst zu zischen. Dieses Geräusch ist gewöhnlich laut genug, um es identifizieren zu können.
- Daraufhin können Sie den Rauch sehen und insbesondere riechen.
- Der erste Schritt ist das sofortige Trennen der Aufladung und Beseitigen jeglicher brennbarer Gegenstände von der Umgebung. Rufen Sie die Feuerwehr - 112.
- Wenn es noch möglich ist, tragen Sie den Scooter schnell nach Draußen, irgendwo weg von brennbaren Gegenständen (geparkte Autos, usw.).
- Je früher Sie mit dem Löschen beginnen, umso besser. Das am meisten geeignete ist das CO2- und das Pulverlöschgerät. Geeignet ist auch Wasser, insbesondere in großer Menge – unter der Voraussetzung, dass das Ladegerät vom Netz getrennt wurde und dass sich in der Nähe keine 230 V Leitung befindet. Dasselbe gilt beim Schaumlöschgerät.
- Sorgen Sie beim Brand für gute Lüftung und kühlen Sie die Umgebung mit Wasser ab.
- Fallen Sie nicht in die Unachtsamkeit, wenn die Batterie aufhört zu brennen. Es konnte nur die eine Zelle ausbrennen und in einigen Minuten kann eine weitere mit dem Brennen beginnen. Machen Sie deswegen mit dem Löschen auch zehn Minuten nachdem keine Anzeichen des Brennens zu sehen sind weiter, bis endgültig nicht klarsteht, dass die Batterie völlig kalt ist.
Anzeichen des Versagens Ihrer Batterie
- Jegliche ungewöhnliche Geräusche, insbesondere das Zischen – dann ist es wirklich schlimm und man muss wie beim Brand vorgehen.
- Die Plattform des Scooters ist wesentlich wärmer als gewöhnlich, oder wird ungleichmäßig erwärmt.
- Ungewöhnlicher, rascher Rückgang der Kapazität.
- Verdächtig schnelles Aufladen zur vollen Kapazität, oder umgekehrt ein viel zu langes Aufladen.
- Das Ladegerät leuchtet stets rot und die Batterie wird nicht mal nach einer längeren Zeit aufgeladen.
- Das Ladegerät läuft extrem heiß.
- Der Scooter schaltet sich von selbst ab, auch wenn am Display noch kein Entladen der Batterie angezeigt wird.
Der Service Max BlinkerWenn Sie den Verdacht haben, dass mit ihrer Batterie, Ihrem Ladegerät oder mit der Elektronik etwas Ungewöhnliches passiert, zögern Sie nicht und besuchen Sie die Werkstatt. Wir verfügen über spezielle Diagnostik und können Probleme viel früher enthüllen, bevor die Situation zu einer gefährlichen eskalieren kann.
Mechanische Beschädigungen und Eingriffe
Der zweithäufigste Grund für gefährliche exothermische Störungen der Batterien in den E-Scootern ist ihre mechanische Beschädigung. Dazu kommt es meistens bei einem Aufprall des Scooters, zum Beispiel an einen viel zu hohen Bordstein, der die Plattform biegt und die drückt im Nachhinein an die Batterie oder beschädigst diese direkt. Es kommt dazu auch in dem Fall, wenn die Vibrationen nach und nach ein Loch in die Batteriehülle durchscheuern, eine der Zellen beschädigen oder die Verkabelung lockern und einen Kurzschluss verursachen.
Darum - wenn der beschädigte Körper des Scooters zu sehen ist, besuchen Sie die Werkstatt . Der Scooter kann noch monatelang fahren, was jedoch nicht bedeutet, dass es zu keiner schrittweisen Beschädigung der Batterie kommt, die im Endeffekt zu einem Brand führen kann.
Der dritthäufigste Grund für die exothermischen Störungen ist ein unsachgemäßer Eingriff in die Batterie. Die Batterie ist eine sehr teure Komponente und einige (weniger verantwortungsbewusste) Bastler versuchen sie zu Hause zu reparieren. Einige Batteriestörungen können tatsächlich repariert werden. Ganz bestimmt jedoch nicht zu Hause mit dem Lötgerät, Voltmeter und einem Klebeband. Das Ersetzen auch nur einer Zelle durch eine neue kann eine Kettenreaktion und Beschädigung des gesamten Segments verursachen. Später kann dann der Brand folgen, weil es zu keiner gleichmäßigen Aufladung kommt, da eine der Zellen weniger alt ist und demnach auch eine andere Kapazität aufweist. Die Batterie wird nach so einem Eingriff nicht richtig balanciert sein.
Feuchtigkeit und Wasser
Mit einem großen Vorsprung stellt eine der am häufigsten vorkommenden Batteriestörungen die Einwirkung der Feuchtigkeit oder direkt des Wassers dar. Absichtlich habe ich das Wort „exothermisch“ nicht erwähnt, da sich die meisten dieser Störungen „lediglich“ durch die Nichtfunktionalität oder eine rasch gesenkte Batteriekapazität, ohne gefährliche Vorfälle bemerkbar machen. Es bedeutet jedoch nicht, dass es sich nicht um eine gefährliche Störung handelt, oder dass keine Gefahr droht. Bei diesen Störungen ist außerordentlich gefährlich der Zeitabstand von dem Moment, in dem die Feuchtigkeit oder das Wasser in die Batterie tatsächlich gelangte. Oft sehen wir „ertrunkene“ Batterien erst einen Monat nachdem es zum Eindringen des Wassers in die Batterie kam. Jeder Fall ist einzigartig. Oftmals funktioniert jedoch der Scooter problemlos noch lange nachdem der Fahrer beispielsweise schnell durch eine Pfütze gefahren ist und das Wasser unter Druck in den Batterieraum gelangte. Sobald die Feuchtigkeit jedoch dorthin gelangt, beginnt der schrittweise Zyklus der Beschädigung der Batterie oder anderer Elektronik. Bei der Fahrt und beim Aufladen werden die Komponenten aufgeheizt; die Feuchtigkeit verdampft. Nach der Beendigung der Fahrt kühlt alles ab und die Feuchtigkeit beginnt zu kondensieren. Da sich diese teilweise in der Form eines Wasserdampfs befindet, dringt sie nach und nach tiefer und tiefer in die Elektronik ein, wo sie dann zu Wassertropfen kondensiert und in einem der besseren Fälle der Prozess einer schrittweisen Oxidierung beginnt. In dem schlimmeren Fall kommt es zu einem schrittweisen Kurzschluss aller Komponenten.
Um eine bessere Vorstellung davon zu haben, wie eine solche Batterie nach einigen Wochen fortgeführter Nutzung aussehen kann, zeige ich Ihnen ein paar Beispiele von Batterien, die von den Max Blinker- Technikern bei den Kunden aus den Scootern herausgenommen wurden. Es sind reale Fälle, von denen monatlich eine Handvoll aufgefangen wird. Die Reparatur ist im Nachhinein verhältnismäßig kostenaufwendig. Insbesondere hoffe ich jedoch, dass aus den Bildern ersichtlich ist, dass es sich angesichts der Tatsache, wie gut diese Batterien brennen können, um ein bestimmtes Sicherheitsrisiko handelt. Stellen Sie sich vor, dass Sie eine solche Batterie in Ihrem Scooter haben und diese immer wieder irgendwo in Ihrem Wohnzimmer aufladen. Dies ist ein tatsächliches und nicht theoretisches Risiko, von dem ein jeder Scooterfahrer, der stur im Regen und durch Pfützen fährt, wissen sollte. Es ist egal, über was für einen IP- Rating Ihr Scooter verfügt – die meisten haben überhaupt keinen oder nur gegen fließendes Wasser und dieser wird Ihre Batterie nicht schützen, wenn Sie eine tiefere Pfütze durchfahren oder schnell durchfahren – hier steht das Wasser nämlich bereits unter Druck; also ist es kein fließendes Wasser! Glauben Sie immer noch, dass das Saubermachen des Scooters mit einem Hochdruckreiniger wie bei einem Auto eine gute Idee ist? Mehr zum Fahren im nassen Umfeld finden Sie in diesem Dokument bei folgendem Link.
Durch die Einwirkung des Wassers leiden auch andere elektronische, aber auch mechanische Komponenten, wie z.B. der Regler, das Display, der Motor, die Radachsen, Lager, usw. Wenn Sie sich bezüglich des Zustandes Ihres Scooters nicht sicher sind, lassen Sie diesen in unserer Werkstatt überprüfen.
sichere Fahrt
Schlussfolgerungen
Ich ergänze und verbessere diesen Text laufend so, dass kein Aspekt der Sicherheit bei der Verwendung der E-Scooter vernachlässigt wird. Ich bemühe mich die Problematik realistisch zu beschreiben, jedoch ohne das unnötige Einjagen der Angst oder die Vereinfachung. Wenn ich jemanden vom Kauf eines E-Scooters abrate, tut es mir Leid, weil ich der Meinung bin, dass es sich um eine hervorragende Transportform handelt, die gleichzeitig sehr sicher und voll Spaß sein kann. Wenn Sie jedoch nach dem Durchlesen dieses Textes das Gefühl haben, dass der E-Scooter nichts für Sie ist, dann kaufen Sie ihn lieber nicht.
Ich werde mich über jegliche Ideen zur Verbesserung dieses “kurz gefassten” Begleiters durch die Sicherheit erfreuen, der – wie ich glaube – nicht nur den Anfängern auf den E-Scootern helfen wird. Sollte ich etwas vernachlässigt oder nicht richtig beschrieben haben, oder wenn Sie eventuell dem Text ein Lob aussprechen möchten, wird es mich freuen, wenn Sie es über dieses Kontaktformular schreiben. Ein solches Handbuch kann Tausenden von Fahrern weltweit helfen. Aktuell arbeitet Max Blinker an einer Übersetzung ins Englische, Tschechische, Ungarische und Russische, damit es möglichst viele Fahrer erreicht.
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ján urbančíkWenn ich mindestens einem Fahrer dazu geholfen habe , dass seine Fahrt sicherer wird, ist die Aufgabe erfüllt und das Erstellen dieses Textes hat sich gelohnt!